Autor Thema: GM - Bankrott  (Gelesen 88720 mal)

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Offline Opel-GT-73

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #75 am: 21. November 2008, 08:39:41 »
Gruß Stephan
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Offline Gerald

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #76 am: 21. November 2008, 10:42:06 »
Ich denke mal bei Ford Deutschland ist das nicht so dramamtisch,
weil die unabhängiger von USA sind, als Opel es von GM ist.

Aber auch sie sind wachsam und werden von der derzeitigen Situation betroffen sein.

Gut, wenn man Aktien eines Anderen hat und verkaufen kann.

Gruß Gerald
Opel GT Stammtisch Saar / Pfalz

Offline gtler

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #77 am: 21. November 2008, 12:25:17 »
Zitat
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man lachen (aus Stephans Link zur Tagesschau):

... Ford hat in diesem Jahr bereits seine Marken Jaguar und Land Rover an die indische Tata verkauft.


Moin,

oft ist der Verkauf des Tafelsilbers der Anfang vom Ende.


Tonnagenforecast für 2009 bei uns, Spedition, auch nur noch 87% der Werte von 2008.

Trübe Aussichten.


gtler

Offline Projekt-3

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #78 am: 21. November 2008, 15:01:07 »
Zitat


wenn wir ständig ein Wirtschaftswachstum haben wollen, wie soll das funktionieren auf Dauer?



...das frage ich mich aus aktuellem Anlaß auch gerade ;
Ich bin in einem mittelständischem Maschinenbaubetrieb tätig ( 450 Mitarbeiter ),
Unser Betrieb hat die letzten 8 Jahre in folge ständig steigende Gewinne erzielt , letztes Jahr war es laut Eigentümer gar ein Rekordjahr ;
Nun ist zur zweiten Jahreshälfte 08 der Umsatz aufgrund verschiedener Faktoren eingebrochen
Folge :
Diese Woche wurde bekannt gegeben das Kurzarbeit für 12 Monate gemacht wird , Leute entlassen werden , Arbeitszeit ohne Lohnausgleich reduziert wird .
Das alles unter dem Argument die Umsätze sinken wir müßen anpassen ! - kein Wort von den enormen Gewinnen der letzten Jahre !
Zum besseren Verständnis wir schreiben schwarze Zahlen !!
Verstehe es wer will - ich nicht !

Wie geht es euch , auch schon vom " Abschwung " betroffen ?

Gruß Walter
Du kannst es dir vorstellen ...also kannst du es bauen !

Leuchtturm muss sein!IG-NORDLICHT
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Offline Gerald

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #79 am: 21. November 2008, 18:08:42 »
Ich bin persönlich vor 6 Jahren aus dem normalen Baugeschäft als Bauleiter ausgestiegen.

Bin seit dieser Zeit als SiGeKo (Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordinator)
im internationalen Kraftwerksbau (zur Zeit in FIN) tätig.

Der Maschinenbau, resp. Kraftwerksbau, hat einen guten Auftragsbestand.
Fast jedes Land wird und muß, auch Deustchland, seine Kraftwerke erneuern.

FIN macht´s vor, F, GB und andere werden es nachmachen.

Ich werde in dieser Berufssparte bleiben, Reisen und fremde Länder eingeschlossen.
Mein Vertrag für FIN wurde um weitere 12 Monate verlängert, Option für weitere 2 bis 3 Jahre danach.

Ich denke, ich bin gut im Rennen, zumindest beruflich.
Das private Leben leidet ...
Meine Freundin ist weg...

Chefs wollen immer mehr, der Erfolg der Vorjahre muß getoppt werden.
Rote Zahlen kennt man nicht, schwarze müssen noch schwärzer werden.
Wenn´s nicht geht, wird es passend gemacht, dann müssen Köpfe rollen.

Hauptsache, schwarze Zahlen...
Gruß Gerald
Opel GT Stammtisch Saar / Pfalz

Offline Der Kardinal

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #80 am: 21. November 2008, 20:08:00 »
...der Dienst am Mammon ist leider überall so pervers,
die "Geschichten" welche ich hier lese kommen mir sehr bekannt vor...

@Gerald:
Zitat
...Das private Leben leidet ...
Meine Freundin ist weg...

Aber wenigstens hast Du doch noch Deinen GT...
Grüße vom Kardinal-Thomas

Offline baker

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #81 am: 21. November 2008, 20:08:09 »
Ich fahr seit 25 Jahren Wirtschaftskarussel in der Halbleiterindustrie.
Das was jetzt in der Gesamtwirtschaft abgeht erleben wir alle 3-4 Jahre....nur diese erholt sich wieder.
Gruß Stephan

Offline Gerald

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #82 am: 21. November 2008, 20:51:31 »
GM-Europa-Chef Demant meinte heute, daß GM bei Opel keine Schulden hat.
Klingt gut für einen Neuanfang.

BMW-Chef (Name entfallen) warnte heute vor dem Zusammenbruch von Opel:
das wäre nicht gut für die Branche und hätte große Auswirkungen auf alle.

@ Kardinal: ich habe nicht nur den GT,
sondern auch noch das Cabrio.
Gruß Gerald
Opel GT Stammtisch Saar / Pfalz

Offline Rip

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #83 am: 21. November 2008, 21:36:59 »
Hi!

Ich arbeite seit 19 Jahren in einem KMU im Bereich Betonindustrie/Erzeugung von Gartenprodukten wie Platten und Pflastersteine.

Vor 15 Jahren waren wir mit Hoch- und Tiefbau ca. 135 Leute. Durch den Generationswechsel ging es dann bergab. Vor 3 Jahren der Zwangsausgleich, heuer der endgültige Konkurs.
Aus der Konkursmasse wurde dann die Fertigung von einem potenten Käufer erworben, 25 Leute sind noch im Team. Das Gehalt ging seit 8 Jahren voll in die Talfahrt. Obwohl die Zukunft finanziell für das Unternehmen gesichert ist, bin ich mit dem Umfeld nicht mehr zufrieden. Nach 19 Jahren steht es mir nach Veränderung.

Der Arbeitsmarkt ist auch bei uns nicht rosig, gut dotierte Jobs sind rar. Oder sagen wir lieber, die früher gut bezahlten Jobs bringen heute auch nicht mehr die gleiche Verdienstmöglichkeit.

Komisch: früher hatten wir uns für doppelt so viel Umsatz nur halb so anstrengen müssen. Heute geht alles nur mehr Vollgas. Die Unternehmer schwingen immer das Damoklesschwert und wir geben klein bei. Und die Verursacher leben in ihrer Scheinwelt und haben es bis heute noch nicht wahrhaben wollen. Schuld sind immer die anderen.
Aber mal sehen
Gruß Peter
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Offline Holger

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #84 am: 22. November 2008, 13:30:16 »
Servus,

wenn ich manche Beiträge hier lese, kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Warum geht ihr nicht in die Selbstständigkeit und seit eures eigenen glückes Schmid?

Im Gegensatz zu den Arbeitnehmern sind die Unternehmer ohne Auffangbecken im ersten Moment.

Keine Rente, kein Arbeitslosengeld usw. wenn die Firma Hops ist. Sozialhilfe ist dann angesagt.

Und Rente:
Wenn Sie ihren Popo sichern wollen zu den Konditionen der Arbeitnehmer dann sieht die Rechnung wie folgt aus:
15 Jahre Rente, zu sagen wir mal 1.250 Euro sind 225.000 Euro. Wann darf ein Arbeitgeber denn das Geld auf der Seite haben?

Geht es der Firma schlecht sind Sie diejenigen die den Kopf hinhalten und gerade die Inhaber geführten Unternehmen pumpen dann so lange es noch geht ihr Geld rein um Ihren Popo zu sichern und den Ihrer Mitarbeiter (und damit sind ihre Rücklagen halt futsch).

Für jeden Euro den Sie sich von den Banken holen müssen/dürfen unterschreiben Sie eine Selbstbürgschaft über die doppelte Summe.

Sie versteuern Ihre Einkommen genauso wie die Arbeitnehmer und das dann mit Spitzensteuersatz 56% wenn es denn wirklich mal gut läuft (lassen wir mal die ganz hochfliegenden raus) und Vater Staat greift bei den Gewinnen auch nett ab (Körperschaft-, Gewerbesteuer usw).
Und hat das Inhaber geführte Unternehmen ein gutes Jahr hingelegt, ist Vater Staat der erste der schreit Nachzahlung und Anpassung der Vorauszahlung. Der Gewinn ist dann mal ganz schnell pfutsch.
Wie nächstes Jahr geht es ihnen schlechter. Weisen Sie uns das mal anhand der Zahlen nach, dann können wir gerne über eine Reduktion der Vorauszahlungen reden - für 2009.

Zitat

Rote Zahlen kennt man nicht ...

Oh doch, auch die kennen die Unternehmen (siehe Halbleiter). Du erwartest also tatsächlich das sich Dein Chef überschuldet?
Würdest du das für einen anderen wie z. B. Nachbar. usw machen?

Zitat

Und die Verursacher leben in ihrer Scheinwelt und haben es bis heute noch nicht wahrhaben wollen. Schuld sind immer die anderen.

Die Verursacher sind wir ALLE selber.
JEDER sucht doch nach dem billigsten und interessiert sich nicht dafür wo es herkommt. Kinderarbeit, Ausbeutung usw - scheissegal ist doch nicht mein Problem. Hauptsache billig.
Höre doch mal in dich rein.


Offline moonchild1967

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #85 am: 22. November 2008, 16:08:40 »
Auch wenn wir immer weiter vom Thema abdriften...

Ich sehe das fast genauso wie Holger. Jedem steht es frei, sich in die Rolle des Selbständigen zu begeben. Dann wird er auch Chef. Nur, warum machen es immer weniger? Ganz einfach, weil es überspitzt gesagt dann nicht mehr damit getan ist, um 8 zu kommen und um 4 wieder zu gehen. Da hängt viel mehr dran. Zudem ist das unternehmerische Risiko gerade in den jetzigen, schwierigen Zeiten fast unkalkulierbar geworden. Außerdem werden, was von vielen Arbeitnehmern total ignoriert wird, die Gewinne größtenteils wieder in die Fa. investiert. Tut man das nicht, ist man auch sehr schnell wieder weg vom Fenster.

Und zu erwarten, dass einem Kleinunternehmer oder einem mittelständischen Unternehmen in der Not von Staatsseite geholfen wird ist blanke Illusion.

Grüße

Harald
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Offline Gerald

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #86 am: 23. November 2008, 15:00:23 »
Nach dem Driften wieder zurück zum Thema...

Der GM-Verwaltungsrat erwägt das Insolvenz-Verfahren einzuleiten.
Gemäß Chapter 11 kann so Gläubiger-Schutz beantragt werden und mit der Sanierung begonnen werden.
Siehe positive Beispiele wie United Airlines.

Allerdings sind damit auch Risiken verbunden, so die einschlägigen Nachrichten.

Wer von Euch hat da mehr Ahnung und kann aufklären?

Gruß Gerald
Opel GT Stammtisch Saar / Pfalz

Offline opelgt64

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #87 am: 23. November 2008, 19:20:43 »
Von einem Clubkollegen, der bei VW in gehobener Position sitzt, konnten wir heute erfahren, dass Insider fest damit rechnen, dass  GM in Detroit spätestens zum 1. Dezember die Insolvenz verkündet werden wird.
Hoffentlich stimmt dieses "Gerücht" nicht.
Stoni

Offline Rip

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #88 am: 23. November 2008, 19:42:50 »
Hi!

In ganz einfachen Worten - so wie es bei meinem Arbeitgeber war:

Ein Insolvenzantrag kann natürlich mehrere Ziele haben:

Zwangsausgleich - bedeutet, dass das Unternehmen weitergeführt wird und die Gläubiger einen bestimmten Prozentsatz der Schulden erhalten. Der Quote muss von den Gläubigern zugestimmt werden. Die Quote muss dann z.B. in 4 Raten abgezahlt werden. Dann ist das Unternehmen wieder im schwarzen Bereich.

Konkurs - wäre dann die schlimmere Entscheidung. Da bekommt dann keiner was bzw. wird die vohandene Konkursmasse auf die Gläubiger aufgeteilt. Dann kann natürlich ein finanzkräftiger Interessent die Firma (oder was halt an Werten in der Masse liegt) kaufen und neu und unbelastet beginnen.

Solange die Gläubiger aber mit einem Weiterleben - und damit mit Geldfluss - rechnen, wird meistens ein Zwangsausgleich versucht.
Die Entscheidung darüber hat der Masseverwalter, der in dieser Phase auch der Geschäftsführer ist.

So ist es zumindest bei KMUs, wie das bei großen Konzernen gehandhabt wird, weiß ich nicht.

Nachtrag, ohne dass ich irgendjemand etwas Schlechtes nachsagen möchte und dass ich jetzt gesteinigt werde:

Das Ganz kann man sicherlich im Vorfeld steuern. Wenn ich also einen potentiellen Käufer habe, der aber keine Schulden übernimmt sondern nur die positiven Werte (Produktionsanlage, Grundstückswerte,...) dann muss der Hase schon einen vorbestimmten Weg laufen.
Gruß Peter
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Offline baker

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RE: GM - Bankrott
« Antwort #89 am: 23. November 2008, 20:14:41 »
so läuft das vor dem Gläubigerschutz, mir fällt nur noch die Riesenparty einer US Bank/ Versicherung ein die 10 Mio gekostet hat, nachdem sie Staatshilfen erhalten haben.Name entfallen.

dpa Meldung gestern:

"Bei einer Anhörung im US-Senat in Washington hatten Politiker Mitte der Woche unter anderem GM-Chef Rick Wagoner scharf kritisiert, weil er mit einem Business-Jet statt per Linienflug angereist war. Die US-Autobauer GM, Ford und Chrysler hatten bei der Sitzung neue Kredite von 25 Milliarden US-Dollar gefordert.

"Es hat schon eine gewisse Ironie, private Luxus-Jets nach Washington fliegen zu sehen, aus denen dann Leute mit Sammelbüchsen aussteigen", hatte etwa der Demokrat Gary Ackerman laut US-Medien bemerkt. "Das sieht aus wie Leute mit Frack und Zylinder in der Suppenküche."/fd/DP/stw
Gruß Stephan