Autor Thema: Streit vor Gericht  (Gelesen 11898 mal)

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Offline MichaelaGtJ

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Streit vor Gericht
« am: 17. Januar 2011, 03:33:08 »
Hallo GT Gemeinde,

weiß jemand von euch wer einen Gutachter beauftragen muss?

Ganz kurze Schilderung, mein Schweißer hat einen Anfängerkurs im Schweißen an meinen Auto durchgeführt. Wirklich unter aller Kanone. Schriftlich lag nie etwas vor. Wir hatten uns auf 2000€ geeinigt, wovon er 1700€ bereits hat. Doch davon weiß er jetzt nichts mehr. Nun verklagt er mich und will noch knapp 800 € haben.

Muss ich nachweißen das die Arbeiten fehlerhaft sind oder muss er nachweißen das alles ordentlich ist?

Immerhin muss ein Staatliches Gutachten her was nicht ganz billig ist.

Und zu allem Ärger, ich glaube ihr könnt es am besten verstehen, kann ich seit 1 1/2 Jahren an meinen GT deswegen nichts mehr machen.

Grüße aus Reisdorf

Micha

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #1 am: 17. Januar 2011, 03:44:35 »
ein solcher Rechtsstreit kann langwierig und teuer werden. Besser die 800 einvernehmlich auf vielleicht 500 runterhandeln, zahlen und den Rest als Lebenserfahrung abhaken.

Gruß Robert

Offline MichaelaGtJ

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #2 am: 17. Januar 2011, 04:02:05 »
Moin. Schon munter?

Mittlerweile sind wir schon bei fast 2000€. Nicht zu reden von den Folgeschäden, weil die nächste Firma, das meiste ja wieder entfernen muss. Im April ist Verhandlung aber ich weiß nun nicht so Recht wer seinen Standpunkt nachweisen muss.

Offline Höxteraner

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #3 am: 17. Januar 2011, 10:48:01 »
Könnte gefährlich werden! Du hast einen Auftrag zur Schwarzarbeit gegeben! Schwarzarbeit kennt keine Garantie!
Verklagen kann Dich der Schweisser dann aber auch nicht!

Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen!

Offline simon19

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #4 am: 17. Januar 2011, 11:00:49 »
Also, wenn ich die Bilder auf deiner Page anschaue, wo teilweise geschweißt dabei steht, nehm ich doch mal an, dass diese Arbeiten von dem besagten Schweißer druchgefuehrt worden sind. Und wenn ich das so sehe, wär mir das nichtmal 500euro wert gewesen.
Ich wuerde den Mann mal freundlich zur Seite nehmen und ihnm aufklären, dass diese Arbeiten das Geld nicht wert sind. Und dass er froh sein kann dafuer 1700 zu bekommen. Wenn er absolut nicht mit sich reden lässt wuerd ich ihm mal was von Schwarzarbeit, Anzeige und dergleichen erzählen. Wer sagt denn dass du Schwarzarbeit in Auftrag gegeben hast. Das muss erstmal einer beweisen... Wenn ich bei nem Handwerker was machen lasse, geh ich doch davon aus, dass das alles seine Ordnung hat. Ausserdem hast du doch bestimmt ne Rechtsschutzversicherung.
Also lass ihn mal Anklagen, wenn er meint...

Wegen dem Gutachten, ruf doch einfach mal bei deinem TÜV an und red mit denen. Jeder Ingenieur dort kann wohl bestätigen, dass die Arbeiten nicht fachgerecht sind und vielleicht können sie dir fuer kleines Geld eine Bestätigung dafuer schreiben. Mit der in der Hand gehst du zu dem Pfosten und hältst ihm das unter die Nase. Sowas hat vielleicht vor Gericht nicht viel wert, aber es macht Einruck auf den Typen.

Es gibt auch noch sog. Schiedstellen. Das macht aber nur Sinn wenn er Kollege einen angemeldeten Betrieb hat. Da kannst du deine Probleme schildern, unter anderem, dass du bis heute keine Rechnung bekommen hast.

Ich bin schon öfter so auf die Nase gefallen. 2500 Lehrgeld sind bei dem Hobby leider ganz schnell mal möglich. Heut wuerd ich mir bei größeren Beträgen nur noch schriftliche Kostenvoranschläge geben.

Mfg Simon


Offline Oepfel

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #5 am: 17. Januar 2011, 12:17:58 »
Ich kenne genau das Problem, nur das es bei mir eine (oder besser 3 Versuchte) Lackierungen waren.

Beim ersten Termin wurden bei mir erstmal nur die Standpunkte angehört. Bei Nichteinigung bestellt das Gericht einen unabhängigen Gutachter. Dieser kann schnell mal 2.500,- bis 3.500,- € kosten ! Den muss dann der Verlierer des Prozesses zahlen, oder wenn dann doch noch eine Einigung zustande kommt jeder zu bestimmten Anteilen (Je nach Einigung).

Du solltest Dir aber wirklich sicher sein, dass es wirklich schlechte und oder unbrauchbare Arbeit ist. Bei mir ging es auch über 2 Termine und dann habe ich mich (leider) doch auf eine Einigung eingelassen.

Wenn ich übnerlege, was mir an Kohle unterm Strich geblieben ist und was mich das Nerven und graue Haare gekostet hat .....

Aber dafür solltest Du einen Rechtsanwalt haben, der Dich dahingehend beraten kann, da ich auch nur Bastler bin und daher KEINE Rechtsberatung geben kann.

Trotzdem haste mein Mitgefühl, da dass echt Sche.... ist !
Oepfel

ocose.de

Offline GT@Remscheid

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #6 am: 17. Januar 2011, 13:41:16 »
Mein Beilied Michaela,
kenne ich nur zu gut dieses ganze Theater.
An meiner Karosse musste damals nicht viel geschweißt werden, wurde auch unter der Hand mit einem Karosseriebauer gemacht der nach Besichtigung meinte so um die 200-250€ zu nehmen, für 1-2 kleine Schweißstellen am Schweller + Endspitze Heckblech.
Wenns mehr werden würde sollte er uns anrufen und bescheidgeben.
Hat er nicht getan..nach 3 Monaten (!!! für 2 Stellen) war ich dann da und er wollte 900€ für den Rotz haben (der hinterher bei meiner jetzigen richtigen Fachwerkstatt wieder rausgerissen wurde).
Bin dann hergegangen habe den GT mit meinem Bekannten vormittags abgeholt, abends dann hin, ihm 300€ aufn Tisch gelegt und gesagt entweder er nimmts oder er lässts bleiben, und uns von ihm ne Rechnung geben lassen mit Unterschrift.
Seit dem nie wieder was gehört, anders finde ich sollte man mit solchen Menschen nicht umgehen.


Bei deinem Schweißer ists aber wirklich übel, allein die Vorgehensweise.
Wenn ich das so sehe ist der GT noch nichtmal ordentlich zerlegt und es wird einfach alles um die Achsen,Kabelbäume, etc.. rum wieder zusammengebrutzelt das das Ding zumindest wieder 5 Jahre auf die Straße kann

Kann dir da leider auch nicht großartig helfen, ein vernünftiger Gutachter sollte es aber sofort sehen das diese Arbeiten nie im Leben 2000€ wert sind, selbst 500 wie Simon sagte sind dafür eindeutig zuviel, wenn man sich nur mal die Böden der Scheinwerferkästen ansieht stellen sich einem ja die Nackenhaare auf

Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und hoffe das es der einzige Rückschlag bei deiner GT-Resto bleibt!

Gruß
Magnus
Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht vom Auge zum Ohr verlaufen.
(Walter Röhrl)

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #7 am: 17. Januar 2011, 17:42:47 »
Zitat
Moin. Schon munter?

Mittlerweile sind wir schon bei fast 2000€. Nicht zu reden von den Folgeschäden, weil die nächste Firma, das meiste ja wieder entfernen muss. Im April ist Verhandlung aber ich weiß nun nicht so Recht wer seinen Standpunkt nachweisen muss.



Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Verhandlung im April.´häää?´
Hat der gute Mann ein Gewerbe angemeldet, wenn nicht wie will er Dich denn verklagen. Ist ja dann Schwarzarbeit. Und da wird er sich selbst ans Bein pinkeln. Ich bin kein Jurist, aber sage mal Steuerhinterziehung.

Wenn es eine Werkstatt ist, dann muß Du dich an die Handwerkskammer wenden. Da wird dann geschlichtet und eventuell auch begutachtet


Gruß Dieter

Offline 3 71er Melone

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #8 am: 17. Januar 2011, 19:06:39 »
Moin
ich habe hier ja nun auch schon einiges gesehen.
Aber die 2000€ bzw.1700€ sind nach meiner Meinung
bei dieser Bastelei verbrannt.
Oder welcher Karosserieschlosser bzw.Schweisser
bratet denn Sitzverstellschienen an´häää?´?
Und knallt sie dann noch mit Rostschutz voll
Es ist wirklich traurig was sich da mal wieder
zeigt.
Zum einen Menschen die meinen, gerade dieser GT
muss es nun unbedingt sein.
Aber gerade die es dann ausnutzen und eine Gelddruckmaschine daraus schöpfen wollen.

Ich würde einen Sachkundigen bei der Schiedsstelle zu Rate ziehen,aber
keinen foppen Cent mehr zahlen.
Und wer weiss was der Sachverständige später noch bei der HU, bei solchen Klebungen an tragenen Teilen findet  
Ich wünsche Dir weiterhin den Mut und genügend
Bares für diese Mission
Gruss Norbert

Offline GTräumer

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #9 am: 17. Januar 2011, 21:12:55 »
Hi Michaela,

schade, dass Deine Träume und Dein Engagement für den Neuaufbau des GT so bestraft werden.

Ein weiteres Problem ist, dass Richter heute in Zivilsachen eigentlich nicht mehr entscheiden wollen, sondern meist auf einen Vergleich zwischen den Parteien hinabeiten. D. h., Du musst bei Deinen Forderungen Abstriche machen und hast noch Anwalts- und Gerichtskosten am Hals.

Ich nehme an, der Schweißamateur hat Dein Auto noch als Pfand, oder? Sonst würde ich ihm den gepflegten Mittelfinger zeigen.

Um den Fall weiter beurteilen zu können, vielleicht auch einmal nach vergleichbaren gerichtlichen Entscheidungen zu suchen, müsste man mehr Details wissen. Oder (wenn keine Rechtsschutzversicherung vorhanden ist) Geld für eine anwaltliche Erstberatung in die Hand nehmen, der die Erfolgsaussichten prüft.

Bernd

Offline MichaelaGtJ

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #10 am: 17. Januar 2011, 21:41:31 »
Ich nehme an, der Schweißamateur hat Dein Auto noch als Pfand, oder?

Zum Glück hatte ich ein paar Gute Freunde die Ihm was vorgegaukelt haben und mir schnell mein Auto nach Hause geholt haben. Eine Felge und Auspuff liegen noch dort, aber gut kein wirklicher Verlust. Der Auspuff war e alt und die Felge war auch nur ne normale.

Ich dachte schon Ihr lacht mich jetzt alle aus, aber das ihr die gleichen Themen kennt beruhigt mich doch. Ich seh es eigentlich nicht ein ihm noch Geld weiter zu zustecken. Neben den versauten Arbeiten stand mein Auto ja auch noch zur Krönung ein halbes Jahr unter einem Apfelbaum, mit Plane, für jeden zugänglich... Allein schon der Rostansatz lässt in mir wirklich einen Hass aufkommen.

P.S. eigentlich ist das eine ganz normale Werkstatt, ich bin davon ausgegangen eine Rechnung zu bekommen. Immerhin regnet es nicht so oft Geld... Als ich ihn an die Rechnung erinnerte kam sie ja auch, nur das da nie etwas von den bereits gezahlten drin stand. Selbst die Rechnung an sich ist zum totlachen. Wer mein Auto sieht und dann in der Rechnung etwas von Teilzusammenbau liest und Aufbereitung... Das ich ohne Rechnung keinen Schadensersatzanspruch habe wusste ich. Ist ja eigentlich klar, aber das er jetzt seinen Anspruch durchsetzten will finde ich ist so Dreist. Da wird mir einfach nur schlecht.

Aber das schlimmste ist eigentlich das ich alles soweit aufgearbeitet hatte das er vom Schweißen direkt zum Lackierer gekonnt hätte... Und jetzt steh ich vor einem Haufen... und ich Zweifel an dem ganzen Projekt... Ich weiß ja nicht wie es bei euch ist aber es steckt ja auch jede Menge Herz mit drin...

Ich versuche einfach ruhig zu bleiben. Immerhin er hat weder einen offiziellen Auftrag, noch eine ordentliche Arbeit nachzuweisen.

Ich werde im April sicher nochmal über den Ausgang berichten. Also drückt mir die Daumen...

Mist wenn man Freitag den 13. geboren ist...

Tschü und Danke

Micha

Offline simon19

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #11 am: 17. Januar 2011, 22:23:40 »
Ich will jetzt mal ganz dreist sein. Wenn die Karosse überall so geschweißt ist wie auf den Bildern, hät ich Angst damit auf die Straße zu fahren. Wer weiß was der TÜV dazu sagt.
Mein Tipp lieber noch paar Monate sparen und gute Karosse organisieren.

Mfg Simon


Offline baker

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #12 am: 17. Januar 2011, 22:30:28 »
Simon, ich mag zwar kein Bier aber ich kenn da jmd, der einen kennt.....
Gruß Stephan

Offline simon19

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #13 am: 17. Januar 2011, 22:55:25 »
Oh, ja ich hab die 1000 voll. Na, wenn du kein Bier magst bist du aber selber schuld

Mfg Simon


Offline moonchild1967

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RE: Streit vor Gericht
« Antwort #14 am: 18. Januar 2011, 09:07:11 »
Hallo Michaela!

Wirklich Sch****, dass es so gelaufen ist, und ich will auch nicht nachkarten, aber ich kann mich noch an deinen Fred erinnern, in dem du dein Fahrzeug vorgestellt hast. Was ich dazu geschrieben habe, muss ich hier nicht nochmals wiederholen.

Nach deiner Entscheidung, dass es gerade dieser GT sein müßte, sind dir (wie vielen anderen schon vor dir) einige Anfängerfehler passiert. Denn offensichtlich hast du dich nicht nach Referenzen erkundigt, sonst wäre dir klar gewesen, dass der nicht kompetent ist. Dann liegt dir offensichtlich kein schriftlicher Kostenvoranschlag bzw. eine Kostenvereinbarung vor. Ich kann dir mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass du bei Gericht unter zugrundelegung dieser Tatsachen kaum eine Chance haben wirst, dein bereits bezahltes Geld wieder komlett zu bekommen. Allein die Gutachterkosten (die du zumindestens teilweise wirst bezahlen müssen) werden schon nen ganzen Batzen ausmachen. Dann dein Anwalt, die Gerichtskosten (anteilig) und wenn du verlieren solltest auch noch die Kosten des gegenerischen Anwalts bzw. die Unkosten deines Vertragspartners. Ok, mit Rechtsschutzversichreung könnte man das Risiko evt. eingehen, eine positive Deckungszusage vorausgesetzt. Mit einigem Glück kommst du auf nen Vergleich raus (wird bei so etwas gerne gemacht), dann fressen aber für den Fall, dass du keine Rechtsschutzversicherung hast, die Prozess(neben)kosten die Ersparnis wieder auf. Mein Tipp: mach nen großen Strich drunter und verbuchs als Leergeld. Aprospos Geld: bezahlen würde ich dem keinen Cent mehr. Würde da auch aufgrund der schlechten Arbeitsausführung einem Prozess gelassen entgegensehen.

Grüße

Harald
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