Autor Thema: Die große Farbfrage?!  (Gelesen 10267 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline MichaelaGtJ

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 75
  • Er fährt uns hin, er fährt uns fort, er bringt uns gut zu jedem Ort. Man sieht ihn an und freut sich sehr, er ist was besonderes im Alltagsverkehr!
Die große Farbfrage?!
« am: 18. Dezember 2008, 09:47:41 »
Hallo,

ich wollte mich mal wieder melden...
Mein Zarter kommt in wenigen Tagen/ Wochen aus der Werkstatt und dann steht das Lackieren an. Nun werde ich langsam nervös was die Farbqualität angeht. Meiner soll ja wieder Orginal 411 Ocker erhalten. Wo bekommt man diese Farbe, die wirklich so aussehen soll wie damals her? Meine Ängste liegen darin das wie man ja sagt von Farbmischverhältnissen/ Farbherstellern die Farben trotzdem ziemlich voneinander abweichen können... Vielleicht mach ich mir auch nur zu viele Sorgen aber ich würde mich ärgern wenn er Braun wird Damals war es doch Unilack oder? Würdert ihr mir den empfehlen oder lieber irgendwas neumodisches? Habs mir nicht merken können was mein Lackierer erzählt hatte.

Würdet Ihr den GT/J Schriftzug und den Streifen dranlackieren oder nur kleben? Wenn die Folie irgendwann abgeht sind e Verfärbungen am Lack und dran lackiert ist ja aber auch wieder nicht orginal.

Kompliziert, das denken

Vielen Dank

Micha

Offline Larry

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 542
  • Was nicht paßt, wird passend gemacht.
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #1 am: 18. Dezember 2008, 10:16:02 »
Servus Micha!
Den Farbton ocker 411 gibt es immer noch bei div. namhaften Lackherstellern im Programm, auch als Uni-Lack. Normalerweise sind die Mischrezepte schon sehr genau und der Farbton komm so raus wie er damals war. Empfehlen würde ich in jedem Fall einen Lösemittellack, kein wasserverdünnbares Material, aber bei Uni-Lacken gibt´s eh nix anderes.
Die GT/J Streifen gibt es beim Udo, die dranlackieren würde wohl etwas teuerer werden.

Gruß Larry

Offline GTräumer

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 446
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #2 am: 18. Dezember 2008, 11:08:53 »
Hallo Michaela,

ich würde auch keinen wasserlöslichen Lack nehmen. Habe auf meinem Omega einen wasserlöslichen Unilack (königsblau). Total kratzempfindlich und pflegeaufwändig.

Lesonal und Spies-Hecker waren modelljahrabhängig wohl die damaligen Lackhersteller des ocker 411(ohne Gewähr, gab es noch weitere?).

Bernd

Offline Der Kardinal

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 2681
  • Nur Fliegen sind schöner
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #3 am: 18. Dezember 2008, 11:44:09 »
...Lesonal ist am besten, habe mir meinen Lack 1993 in einem Autoshop anmixen lassen,
ist immer noch top und entspricht dem Farbton meines GT´s...
Grüße vom Kardinal-Thomas

Offline Rudi Rüssel

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 1765
    • www.opel-gt-teile.de
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #4 am: 18. Dezember 2008, 11:57:02 »
Hallo Michaela,
ich dachte nicht dass Du so schnell bist mit Deinem GT..

Ich würde auch keinen Wasserlack nehmen, es gibt im Internet einen Anbieter der verkauft noch die alten Lacke von Spies und Hecker. Bei interresse kann ich Dir die Adresse raussuchen.

GT/J Streifen würde ich auch aufkleben, wenn er sich mal löst dann kannst Du immer wieder einen neuen anbringen.
GT/J Streifen kann ich Dir auch anbieten, habe ich auf Lager.

Wolfgang

Offline Opel-GT-73

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 2541
  • sh.opelGT.org
    • sh.opelGT.org
Gruß Stephan
Hompage: http://sh.opelGT.org Mailto: Stephan@opelGT.org

Offline moonchild1967

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 832
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #6 am: 18. Dezember 2008, 13:44:55 »
Zitat
Servus Micha!
Den Farbton ocker 411 gibt es immer noch bei div. namhaften Lackherstellern im Programm, auch als Uni-Lack. Normalerweise sind die Mischrezepte schon sehr genau und der Farbton komm so raus wie er damals war.


Hallo Larry!!

Da muss ich widersprechen, denn die unmittelbare Erfahrung zeigt was anderes. Hatte mit Spiess-Hecker (alte Neulackierung des Vorgängers) und Glasurit zwei absolute Premiumanbieter. Obwohl die Farbnummer und das Farbmuster gleich sind, war der Unterschied absolut gravierend. Das wurde mir von allen befragten Lackierern schon vorher prophezeit, nur wollte ich es bis dahin nicht glauben. War und ist aber so.

@Micha:

Als Hersteller kannst du Lesonal, Spiess-Hecker, Glasurit oder auch andere namhafte Anbieter wählen. Es wird wohl eh die Fa. werden, die dein Lackierer hat. Ich würde ebenfalls von Wasserlacken abraten, aber im Unilackbereich bietet die Farbe wohl eh kein Hersteller als Wasserlack an. Zudem würde ich den Unilack trotzdem mit 2-3 Schichten Klarlack überziehen lassen. Damit hast du besseren Tiefenglanz und geschützter ist der Unilack dann sowieso. Kostet nicht die Welt mehr, bringt aber unheimlich was.

Die Streifen auf keinen Fall einlackieren lassen, sondern kleben. Sollte sich der lack unter den Streifen nach Jahren in einem anderen Farbton zeigen spielt das überhaupt keine Rolle, denn wenn so ein Streifen irgendwann mal abgehen sollte, wird er ja durch einen neuen wieder ersetzt.

Grüße

Harald
Never Touch A Running System!!!

Offline Larry

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 542
  • Was nicht paßt, wird passend gemacht.
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #7 am: 18. Dezember 2008, 14:33:20 »
Hallo Harald!
Da hast Du sicher recht. Wenn Du nach einigen Jahren mit dem Lack eines anderen Herstellers nachlackierst, wird es Farbunterschiede geben.
Es verändert sich auch der Farbton einer Lackierung im Laufe der Jahre stark, besonders bei roten, orangen und gelben Lacken.
Es wird damals auch in der Serienproduktion Farbschwankungen ab Werk gegeben haben.
Ist aber im Fall von Micha egal, da der GT sowieso komplett innen und außen neu lackiert wird.
Noch einen Tip für Micha: Laß dir von deinem Lackierer gleich eine Kilogramm mehr anmischen, schadet nicht wenn man "original" Ausbesserungslack zur Verfügung hat.

Das mit dem zusätzlichem Klarlack würde ich persönlich nicht machen, schaut etwas zu speckig aus und läßt sich schlecht reparieren. Einen guten Unilack muß man auch nicht schützen, Unilack ist auch nicht immer gut überlackierbar.
Gruß Larry

Offline Pegasus GT

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 175
  • Alles wird gut!
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #8 am: 18. Dezember 2008, 17:16:15 »
Bei uns Monzablau war auch die Frage welche der 3 Farbnuancen wir denn gerne hätten. Gab standart, rot oder blau.
Da es eine ganzlakierung war war es eigentlich egal aber haben uns für blau entschieden.
Die Farbe habe ich mir auch vorher als Acryl mischen lassen, da ich ja vorher Innen- und Motorraum selbst lackiert habe, und den Rest habe ich dem Lackierer gegeben.

Weis aber nicht ob es bei dem Grün auch verschiedene Nuancen gibt.(vielleicht deshalb der unterschied zu vorher)

Thomas

Offline michael

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 702
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #9 am: 18. Dezember 2008, 17:42:11 »
ähm larry......deine aussage bezüglich des klarlacks muss ich aber jetzt nicht verstehen,oder?
gruß michael

Offline Rip

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 6534
  • GT ready to run
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #10 am: 18. Dezember 2008, 18:30:08 »
Da Larry vom Fach ist, kann er das sicher plausibel erklären.

Ich würde auch gerne den "Nachteil" kennen.

Er hat zumindest seine persönlichen Argumente gegenüber moonchild geschrieben.
Gruß Peter
Die gewonnene Erfahrung steigt mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes  

Offline baker

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 2651
  • You don't need to fear the 200HP below the seat, you need to fear the one donkey sitting on top of it
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #11 am: 18. Dezember 2008, 19:24:37 »
Der Horrortrip eines jeden Lackierers in den 80th im Umkreis von 50km?
Violett Metalflake
Den Lack mußte ich haben, "der bringts" .
Ausbessern war unmöglich.
Unilack wurde ich nur ohne Klarlack verarbeiten. Es kommt dem Original am nächsten und glänzt auch nicht wie die berühmte Speckschwarte.
Heutige Wasserlacke sind selbst bei Metallic zu anfällig.
Gruß Stephan

  • Gast
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #12 am: 18. Dezember 2008, 20:36:48 »
...hi !

da kann ich mich kaum zurückhalten denn ich bin der absolute ocker-fan !
erstmal gratulation zu dem entschluss, deinen renner wieder in seinem originalen farbton einzufärben.
ich habe auch einen 411er. als ich mich damals dazu entschlossen habe, den renner wieder in seinem ockinolen ocker spritzen zu lassen, haben mich alle für bekloppt erklärt... ferrari-rot...daytona-gelb...calibra-blau - sowas gehört auf einen sportwagen. aber ocker ? pfff...!! selbst auf einem europatreffen, hast du maximal 1-2 GT in dieser schmuddelfarbe gesehen.

heute finden es (fast) alle endgeil ! weil diese farbe einfach 100% 70th-like ist !

ich habe damals lesonal spritzen lassen. das ist ein hochwertiger lack und die farbe passt 100%.

was glaubt ihr eigentlich, warum vor dem farbcode auf dem typenschild ein "L" steht ?



wasserlack : no go !

gruss
udo

Offline Larry

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 542
  • Was nicht paßt, wird passend gemacht.
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #13 am: 18. Dezember 2008, 20:48:17 »
Hallo!
@ Michael und wem es noch interessiert
Also, das ganze ist so:
Im Prinzip gibt es 2 Möglichkeiten für die Decklackierung.
1. Basislack/Klarlack
2. Uni-Decklack

Zu 1. Hier wird ein Basislack appliziert und nach kurzer Ablüftzeit ein Klarlack drüberlackiert. Der Basislack hat einen sehr geringen Festkörper und hat eigentlich nur die Funktion der Farbgebung bez. Effekt gebung (Metallic, Perlglanz), es werden ca. 8-20 µm Schicht erreicht. Diese Basislacke sind heute fast alle wasserverdünnbar. Der Klarlack ist dann für die Oberflächeneigenschaften verantwortlich (Glanz, chem. Beständigkeit, Kratzfestigkeit ect.)
Dieser Aufbau wurde früher für Metallics eingesetzt, heute auch für Unifarbtöne.

Zu 2. Der Unilack ist vereinfacht gesagt, wie ein pigmentierter Klarlack, welcher zu den Oberflächeneigenschaften auch den Farbton und die Deckkraft bringt.
Wenn man solche Uni-Decklacke mit Klarlack überlackiert kann (muß aber nicht) es zu Problemen kommen (Farbtonveränderung, Zwischenhaftungsprobleme). Decklacke sind mit spez. Additiven für Glanzbildung, Verlauf und Oberflächenglätte ausgestattet und sind eigentlich nicht dafür gemacht mit Klarlack überlackiert zu werden. Ist auch nicht nötig den die glänzen auch super. Wenn man schon Uni-Decklack mit Klarlack überspritzen will, dann zu einem möglichst frühen Zeitpunkt, denn wenn der einmal voll ausgehärtet ist kann es zu Benetzungsproblemen führen. Zwischenschleifen des Unilackes ist auch nicht ratsam, den da entstehen gerne Flecken und Schleifspuren unter dem Klarlack.
Also: Basislack / Klarlack
oder "nur" Unilack
Wenn man bedenkt der GT wurde vor ca. 40 Jahren mit ca. 60-100 µm Gesamtschicht (Primer+Füller+Unilack)  beschichtet und wenn der Rost nicht wäre, so würde der originale Lack bei entsprechender Pflege sicherlich immer noch glänzen.
Ist aber sicher eine Geschmackssache, wer eine "Effektlackierung" wie einen Kunststoffüberzug möchte....
aber dann eher Basislack/Klarlack

Gruß Larry


ps. Meiner ist ocker und mit Sikkens Autocryl LV (Unilack)beschichtet.

Offline Larry

  • GT Fahrer.
  • Beiträge: 542
  • Was nicht paßt, wird passend gemacht.
RE: Die große Farbfrage?!
« Antwort #14 am: 18. Dezember 2008, 21:01:26 »
Hallo Udo!

Hast recht lesonal hat schon tolle Produkte, nur die heutigen Lacke sind nicht das gleich wie damals. In den 70ern waren da noch so Sachen wie Bleichromat (ein Gelbpigment), Molybdatorange... drinnen. Alles schon verboten.

ps (Endgeil= super Ausdruck, muß ich mir merken)

Gruß Larry