Autor Thema: Sandstrahlen  (Gelesen 10027 mal)

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Offline otti

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Sandstrahlen
« am: 22. Oktober 2006, 18:15:19 »
Hallo,

ich bin dabei meinen GT von Grund auf zu restaurieren. Nun habe ich die Frage wer mir Tipps zum Sandstrahlen geben kann. Ich möchte soviel wie möglich selber machen und habe auch keine zwei linken Hände. Nun zu meinen Fragen:
Kompressor Leistung?
Kleine Sandstrahlkabine für Kleinteile, oder was sonst?
Sandstrahlpistole?
Strahlmittel?
Sandstrahlen bei GFK Teilen?

Danke für Eure Hilfe
Otti

Offline mr.alu

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #1 am: 23. Oktober 2006, 07:51:29 »
Servus Otti!
selber strahlen lohnt sich nur bei kleinteilen. und dafür solltest du dir eine geschlossene Box kaufen oder selber machen. Vergiss es im freien zu machen!!!!
Kompressor ab 600l/min Dauerleistung aufwärts.
Große Teile würde ich weggeben und wenn möglich zu einem, der dir die dinger dann gleich auch Flammspritzverzinkt. Das ist die beste Grundierung die du dir vorstellen kannst.
Strahlmittel ist definitiv nicht mehr Sand. der ist verboten. Hochofenschrot udgl oder Glasperlen.
Infos über Sandstrahlkabinen findest du im Anzeigen der der oldtimer markt und praxis.
So viel Spaß beim überholen.
Gruß Stefan

Offline otti

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #2 am: 23. Oktober 2006, 13:40:52 »
Hallo Stefan,

danke für Deine Info, aber was mache ich wenn ich an der Karosserie im Innenraum oder Unterboden nur teilweise bei rostigen Stellen strahlen möchte?

Gruß Otti

Offline mr.alu

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #3 am: 24. Oktober 2006, 07:50:18 »
Es gibt Pistolen mit Auffangbeutel. Hab ich noch nicht mit gearbeitet, kann ich also auch nichts über deren Funktion sagen.
Wenn ohne diese Pistole dann mit Absaugung oder alles gut abkleben. je nachdem wieviel du von dem Strahlmittel in deiner Werkstatt haben möchtest. Ganz zu schweigen von deinem persönlichen Schutz. Atemschutz und Brille Mickymaus sind das mindeste. Du glaubst gar nicht wo das zeug alles hinkommt. Also am besten ein ganzkörperkondom. ich werde es bei meinem (inzwischen der Karosse meines Mercedes G-Modells) so machen, dass ich die schadhaften stellen mit zopfbürste mache und dann die gesamte karosse zum strahlen bringe vor dem Lackieren.
Gruß Stefan

Offline Motörhead

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #4 am: 24. Oktober 2006, 08:23:12 »
Hallo Otti,
nach allem was ich über das Sandstrahlen inzwischen erfahren konnte sind viele hinterher unzufrieden weil der Sand überall in den Ritzen hängen bleibt, Material geschwächt wird etc.. Meinen GT haben wir an zwei aufeinanderfolgenden sonnigen Tagen im Freien zu dritt entlackt. Dazu haben wir Fächerscheiben (80er) auf Winkelschleifer fürs Grobe und Negerkekse auf Bohrmaschinen für die letzte Schicht benutzt.
Selbst dieses Vorgehen hat, trotz Wind, Schneemänner aus uns gemacht. Das Auto wurde allerdings blank ´smile´
Rost war zum Glück fast Null vorhanden, ging aber mit Fächerscheibe (40er) prima weg. Wo die dann nicht hinkommt nehme ich die Drahtbürste die eben am besten passt, da gibt es ja einiges im Baumarkt.
Insgesamt war das Ganze eine tolle Aktion mit viel Spaß und Pizza und Bierchen hinterher.
Kleinteile würde ich allerdings auch strahlen wenn ich die Möglichkeit hätte. Kommt bestimmt noch...

Gruß, Frank  

Offline mr.alu

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #5 am: 24. Oktober 2006, 09:25:55 »
Sag ich doch! das ist ne riesen Sauerei. Ich weiß wie es bei meinem Sandstrahler aussieht. Mit dem Materialabtrag ist das aber nicht so schlimm. Wenn der Strahler nicht wie ein gestörter draufleuchtet, und seine Maschine im Griff hat, dann nimmt er wirklich nur den Rost runter. Den aber entsprechend tief. Deshalb erschrickt man auch wenn man die Furchenlandschaft auf den dickwandigen Bauteilen sieht. Beim Blech ist man dann halt schnell durch.

Offline opelgt64

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #6 am: 24. Oktober 2006, 09:31:05 »
Generell ist doch ersteinmal überlegenswert, ob man überhaupt "sandstrahlt", und wenn doch, welche Teile.
Wer ungeübt ist, sollte sich von Blechen, vor allem die Aussenbleche und auch die Haube sind gemeint, ganz weit fernhalten. Dabei werden zumeist die größten Schäden erst produziert. Der Lackierer wird sich hinter freuen, dass er mehr Arbeitsstunden für die Vorbereitung mit Spachtel und Co braucht. Und das kostet.
Und dann kommt es darauf an, wie gut der Lackierer spachteln kann. Meist ist das Endergebnis doch recht wellig. Und für die Zukunft ist Spachtel nun wirklich keine werterhaltende Maßnahme für ein Kulturgut.

Und was den Innenraum angeht zu strahlen, dann halte mal länger als 5 Sekunden "dat Ding" in den Fussraum. Und wenn das länger als 5 Sekunden geht, dann fragste Dich, warum machste de das eigentlich. Und wenn Du so´n Job auch noch im Sommer machst, kann ich Dir versichern, dass Du Sand noch Wochen danach in Deiner Kimme spüren wirst. Das zeug sucht und findet seinen Weg, überall-versprochen.

Und ich gebe zudem meinem Vorredner recht, wenn man noch Jahre danach beim Aussagen Material vom "Sandstrahlen" sieht, wird einem immer wieder vor Augen gehalten, dass diese Art der Bearbeitung eher eine schlechte Lösung gewesen war.

Ein bisschen weniger skeptisch sehe ich das Bearbeiten bei Achsteilen, wie bei der Vorderachse. Bei Hinterachse nur, wenn sie komplett demontiert ist. Und hier sollte eine Hinterachse wohl auch nur dann demontiert werden, wenn eine Überholung notwendig scheint.
Ansonsten ist ein Demontieren doch eher Zeitverlust, zumal wenn alles funktioniert.

So hart es klingt: schleifen, schleifen, schleifen und immer wieder schleifen. Da schließ ich mich dem vorigem Beitrag von Frank an.

Einen Vorteil hat diese Arbeit hinterher dann schon. Deine Fingerkuppen erlauben Dir jeden Bankraub oder ähnliches. Fingerabdrücke gibt´s für lange Zeit ersteinmal nicht

Stoni

Offline Juergen

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #7 am: 24. Oktober 2006, 10:30:24 »
Hallo,

was ist denn ein Negerkeks. Ich hab das jetzt schon so oft gelesen, aber ich weiß nicht, was das ist.

Grüße
Jürgen

Offline GT76

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #8 am: 24. Oktober 2006, 11:03:29 »
Moin,

Negerkekse = Grobreinigungsscheiben

z.B.von 3M (130kB/PDF)

P.S. ein Bekannter hat seine Karosse bei einer Firma in Bremerhaven kpl. sandstrahlen lassen.
Entweder konnte die Firma das nicht, oder....
Die Karosse war nachher voller Beulen.
Neue Motorhaube war fällig und der Lacker wird sich auch freuen.
My name is GT, driving GT, drinking GT.

Offline moonchild1967

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #9 am: 24. Oktober 2006, 11:13:07 »
Zitat
Hallo,

was ist denn ein Negerkeks. Ich hab das jetzt schon so oft gelesen, aber ich weiß nicht, was das ist.

Grüße
Jürgen


Das ist eine spezielle Schleifscheibe, die ganz schonend den Lack wegnimmt. Sowas zum Beispiel
Ich will Kekseeeeeeee
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Offline Radnor

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #10 am: 24. Oktober 2006, 11:29:13 »
Zitat
was ist denn ein Negerkeks. Ich hab das jetzt schon so oft gelesen, aber ich weiß nicht, was das ist.


Im OHF gibt es ein Mitglied welches die Dinger (und andere nützliche Sachen) für OHF Mitglieder zu unschlagbaren Preisen anbietet ´wink´
klick

Gruß Klaus
Gruß Klaus, GT Club Vorderpfalz
:hut:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     :flitz:

Offline Opel-GT-73

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #11 am: 24. Oktober 2006, 11:53:26 »
Vielleicht noch eine Alternative zum Sandstrahlen :
http://www.mk-ablaugservice.com/leistungen_spezielles/fahrzeug_entlacken.php
natürlich gibt es dann auch noch das Trockeneisstrahlen um das auch noch zu erwähnen.
Gruß Stephan
Hompage: http://sh.opelGT.org Mailto: Stephan@opelGT.org

Offline Juergen

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #12 am: 24. Oktober 2006, 12:45:11 »
Hallo,

Danke.

Das Zeug sieht aus wie ein Bimsstein.
Ist das flexibel oder ist das wirklich so bretthart wie es aussieht?

Grüße
Jürgen

Offline DirkGT

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #13 am: 24. Oktober 2006, 13:03:45 »
Ich halte sandstrahlen für eine sehr gut geigneten Methode, wenn sie sachgerecht durchgeführt wird.
Kein vernünftiger Mensch wird das Gerät an glatten, labilen Blechstellen einsetzen, wo die Gefahr der Wellenbildung besteht. Der Rost wird wirklich gründlich entfernt, auch den Sand habe ich im Drehgestell und nach mehrmaligen durchblasen aller Hohlräume entfernt bekommen.

Ablaugen ist Mist, da die Lauge i.d.R mit einer Säure neutralisiert werden muss, hierbei entstehen Salzkristalle, die auch unterm Lack für Korrosion sorgen können.

Ich bevorzuge daher das Abschleifen/Abkratzen aller leicht zugänglichen Stellen, den Rest Sandstrahlen, unbedingt aber sofort einen Schweissprimer auftragen lassen, sonst rosten die gestrahlten Stellen über Nacht.

Auch finanziell ist sandstrahlen attraktiv (ca. € 300,-) ggü. anderen Verfahren, siehe auch aktuelle Markt.

Gruß
Dirk

Offline Niels

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RE: Sandstrahlen
« Antwort #14 am: 24. Oktober 2006, 13:25:18 »
Ich gehe immer so vor:

1. Mit Heisluftfön und dünnen Blechspachtel
Farbe uns UBS abkratzen. Schnell, effektiv.

2. Dann alle glatte, grossen Flächen mit Negerkeks
blank machen.

3. Alle festen/stabilen Teile wie Achsteteile werden gesandstrahlt - die kann man ruhig zum Industrie-Strahler geben. Das sind meist vollautomatische Anlegen wo das strahlen sehr günstig ist. Kosten ca. 50 Euro

4. Türen INNEN etc. gebe ich zu einem Sandstrahl
Betrieb der selber von Hand strahlt und sich auskennt. Meine Türen, Motorhaube und Scheinwerferboote hat zum Beispiel die Firma BTK im Dortmunder-Hafen gestrahlt. Die sind dann perfekt vorbereitet zum grundieren. Kosten ca. 120 Euro..

5. Alles blank gelegte SOFORT grundieren. KEIN ZINKSPRAY oder ähnliches benutzen sondern richtigen 1K oder 2K Primer. Den gibt es in jedem Autolack.Geschäft oder direkt beim lackierer. DEN AUCH UNBEDINGT VORHER fragen welche Grundierung er bevorzugt. Diese Profigrundierungen werden steinhart. Zinkspray kannst du mit dem Fingernagel abkratzen oder mit Verdünnung abwaschen.


6. Ich habe damals "Ärger" bekommen, weil ich grosse glatte Flächen nicht komplett entlackt habe. Diese minimalen "Lackinseln" haben den Lackaufbau etwas "gestört".

Die Negerkekse bekommst du beim Olly wirklich unschlagbar günstig. NICHTS im Baumarkt kaufen. dort kostet dieses Industriematerial das doppelte, falls überhaupt vorrätig.

Sandstrahlen selber ist bei den Preisen eigentlich
Blödsinn. Wenn aber brauchst du einen richtig fetten Kompressor und einen geschützen Platz wo du ordentlich Dreck machen kannst. Aber wie gesagt- lass es machen.

Ich habe mal für einen KOMPLETTEN B-Kadett ca. 180 Euro bezahlt und wochentlang gestaubsaugt und ausgeblasen. Das würde ich bei einem GT niemals machen da das Strahlgut Feuchtigkeit bindet und deshalb 100% raus muss. Ausser du hast ein wirjklich fieses Rostnetz wo nachher eh Bleche gewechselt werden.

Abschliessend kann ich die noch das Alteimer-Praxis Heft Blechbearbeitung sehr ans Herz legen und von Lauge an der Karosse dringend abraten :-)