Autor Thema: Alten Lack aufpolieren  (Gelesen 4247 mal)

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Offline gtler

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Alten Lack aufpolieren
« am: 02. Januar 2007, 16:23:36 »
Moin,

ich habe mir heute aus dem Fundus des in Holland aufgelösten Auto Museums einen GT mit 23000km gekauft.
Leider geht die Sache über einen Insolvenzverwalter und die Freigabe des Autos kann noch einige Wochen dauern.
Der GT, Bj 69 ist monzalblau, aber der Lack ist sehr matt.
Da der Wagen weder Rost noch Beulen hat, möchte ich den alten Lack wieder aufpolieren.

Kennt jemand ein gutes Mittel mit dem man alte glanzlose Einschicht Metallik Lacke schonend aufpolieren kann, ohne die Pigmente zu zerstören, oder auch anzugreifen? Nicht das der Lack später wolkig aussieht. Ja bei Unifarben ist das einfacher, aber......

Bin für jeden Tipp dankbar, Bilder der Kiste folgen

noch ein gutes Neues

gtler

Offline Pedro

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RE: Alten Lack aufpolieren
« Antwort #1 am: 03. Januar 2007, 00:55:30 »
Hi,
ich würde es mit "Liquid Glass" probieren. Gibt es bei www.petzoldts.de. Ansonsten einfach mal dort anrufen, die haben recht viel Erfahrung mit Oldtimerlacken.
Grüße
Peter

Offline Juergen

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RE: Alten Lack aufpolieren
« Antwort #2 am: 03. Januar 2007, 02:38:38 »
Hallo,

Liquid Glass ist doch eine Lackversiegelung nach der Politur.

Vor der Versiegelung muß er den Lack aber schon noch polieren.

Für schonende Öftersmalzwischendurchschnellpolierungen verwende ich "PolishWax" von ArmorAll.
Vorteil: Geht in einem Durchgang, Abtrag ist gering.
Nachteil: Tja, es ist halt keine Hardcorepolitur.

Für normale Poliersessions verwende ich A1-Politur oder Sonax-Politur.
Wichtig ist dabei die Verwendung einer geeigneten Maschine, wobei ich die Erfahrung machte, daß die Wackelpolierer aus dem Baumarkt vom Polierergebnis her gar nicht mal so schlecht sind, sie sind jedenfalls besser als eine falsch bediente Poliermaschine, die aussehen wie ein Winkelschleifer (tut mir leid, ich weiß jetzt den Namen nicht).
Habe beides probiert.
Unübertroffen ist aber meiner Meinung nach nach wie vor die gute alte Politur per Hand.

Für richtig grobe Aktionen (mehr als schwer verwitterter Lack) gibt es A1-Speed-Politur, aber die grenzt fast schon an Ventileinschleifpaste. Das ist schon herb, was man damit abtragen kann.

Für die anschließende Versiegelung verwendete ich bereits Liguid Glass und wenn es fast an Sex grenzen sollte, dann Swizzoil.

Liquid Glass wird mit einem Schwämmchen oder einem Baumwolltuch aufgetragen, leicht antrocknen lassen und dann abgewischt.
Swizzoil wird in die Sonne gestellt, dann mit der blanken Hand aufgetragen, anschließend etwas anziehen lassen (10 Minuten) und dann mit einem großen Frotteehandtuch abpoliert. Das Zeug verleiht einen Tiefenglanz, der seinesgleichen sucht. Allerdings ist auch LG vom Tiefenglanz her seit gut.

Anbei noch zwei Beispielbildchen. Sind aber beides Uni-Lacke, also kein Klarlack drauf.

Das ist 20 Jahre alter Lack mit Liquid Glass:
944 mit Liquid Glass

Das ist 18 Jahre alter Lack mit Swizzoil:
911 mit Swizzoil

Wenn ich ehrlich bin, würde ich sagen, die Versiegelungs- oder Wachsergebnisse nehmen sich nichts, wichtiger ist eine anständige Politur vorneweg.

Geh mal zum Lackierer Deines Vertrauens, die kennen sich gut aus.

Grüße
Jürgen

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RE: Alten Lack aufpolieren
« Antwort #3 am: 03. Januar 2007, 10:41:09 »
Hallo,

 den GT aus dem Museums Erbe sah ich mir Ende November an, da nur 45 km westlich von Wesel.
Allerdings sollte der Wagen damals nur im Paket mit fünf anderen Fahrzeugen verkauft werden.
Habe mir gerade nochmal den Flyer angesehen.  Bestandteil des Pakets war:  VW 1600 TL, DAF 33, BMW 1600-ti, Ford Capri 1700 XRL und ein Renault 12.
Paketpreis war € 30.000 zzgl Steuer und in engen dunklen Halle standen die Autos abgedeckt und sehr eng zusammen, obwohl das was man sah einwandfrei erschien.

Bert

Offline Jur

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RE: Alten Lack aufpolieren
« Antwort #4 am: 03. Januar 2007, 11:09:22 »
In einer Oldtimer Zeitschrift war ein Bericht über ein Museum in Holland.
Das ist aber kein richtiges Museum sondern nur ein Trick gewesen, Interessenten zu ködern.
Die Autos waren aber meist in Ordnung.
Bin ich total auf dem Holzweg oder hat außer mir noch
jemand diesen Bericht gelesen?
Gruß, Jur

Offline Rudi Rüssel

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RE: Alten Lack aufpolieren
« Antwort #5 am: 03. Januar 2007, 11:20:21 »
Zitat

Bin ich total auf dem Holzweg oder hat außer mir noch
jemand diesen Bericht gelesen?
Gruß, Jur


den Bericht habe ich auch gelesen, allerdings hatte ich damals keinen GT gesehen, was natürlich nicht ausschließt dass keine angeboten wurden.

Wolfgang

Offline Juergen

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RE: Alten Lack aufpolieren
« Antwort #6 am: 05. Januar 2007, 20:37:44 »
GTler, was machst Du nun mit dem Lack?

Grüße
Jürgen
www.ingbilly.de

Offline gtler

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RE: Alten Lack aufpolieren
« Antwort #7 am: 06. Januar 2007, 00:07:47 »
Zitat
GTler, was machst Du nun mit dem Lack?

Grüße
Jürgen
www.ingbilly.de


Moin,

war bei einem Lackierer.
Dieser empfahl mir erst einmal an unsichtbaren Stellen mit sanfter Politur zu probieren, wie weit und ob der alte Einschichtmetallik Lack angegriffen wird.
Er hatte da ein Hausmittel (´häää?´)

Wenn das nicht hilft, oder zu einem ungenügendem Ergebnis führt, soll ich es mit einer Lackversieglung versuchen, die sich wie eine Art Klarlack über den stumpfen alten Lack legt. Allerdings muss das von Zeit zu Zeit erneuert werden . Vorher aber richtig den Lack mit sensibler Lauge reinigen, die nicht angreift.
 Bin gesapannt. Ein Versuch sollte es Wert sein, denn es wird ja so nichts kaputt gemacht.

gtler

Offline Sunny

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RE: Alten Lack aufpolieren
« Antwort #8 am: 11. Januar 2007, 17:19:04 »
Hi, habe mir heute die neue Ausgabe der Oldtimer-Praxis gekauft. Auf der letzten Seite wird auf die nächste Ausgabe verwießen, in der erscheint ein Bericht: Professionelles Aufarbeiten alter Lacke. Also nächste Ausgabe abwarten und mal schauen was der Profi so treibt und reibt!
Gruß Sunny!