Opel GT Forum
Das GT Forum => GT Original => Thema gestartet von: JPollmann am 07. August 2016, 21:10:05
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Hallo,
Ich möchte meine Hinterradbremse wechseln. Belege sind runter und rechter Bremskolben scheint undicht. Bitte nicht lachen bestimmt kein Thema für die Meisten für mich wäre es die erste Bremse. Ich habe einges zu diesem Thema Trommelbremse und Bremse entlüften im INet gefunden. Mich würde interessieren ob es eine Anleitung für den GT gibt.
LG Jörg
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Hallöle Jörg,
wenn Du das noch nie gemacht hast, kann das eine Herrausforderung werden.
Am besten ist es, wenn jemand der schon Erfahrung hat, das mit dir zusammen macht. Dabei lernst Du am meisten. Eventuell wohnt ja ein Forumskollege bei dir in der Nähe.
Für mich ist der Weg aus Hannover etwas zu weit auf die schnelle, leider.
Gruß Georg :hut:
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Hallo Georg,
Danke für Deine schnelle Antwort. Ja in Bad Rappenau bin ich fern vieler Forumsmitglieder :zuck:
Aber irgendwie muss das auch alleine gehen :pfeif:
Gruss Jörg
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Schaffst Du es noch bis zu mir ?
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Hallo Reiner,
Vielen Dank für Dein spontanes Angebot. Ich werde erstmal die entsprechenden Ersatzteile bestellen und mich melden.
LG Jörg
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Du hast eine Mail!
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Problem ist , vor allem wenn es sehr lange nicht gemacht wurde, sind noch alle Verschlüsse drehbar ?
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Hallo Jörg,
Du hast recht, Bremsbeläge hinten zu wechseln scheint so selbstverständlich zu sein? Da findet man ja so gut
wie nichts.
Na dann mal ein paar Bilder von mir.......
(http://up.picr.de/26440407bt.jpg)
Zunächst mal machen wir ein Bild vom alten Zustand,
(http://up.picr.de/26440403va.jpg)
Nachdem die Bremsbacken schon demontiert sind, nehmen wir den Sicherungsring vom Handbremsseil raus,
(http://up.picr.de/26440401yh.jpg)
Hier sehen wir einen Einstellexenter für die Bremsbacken, natürlich auch auf der anderen Seite auch zu finden.
(http://up.picr.de/26440390at.jpg)
Hier der Sechskant Kopf für den Einstellexenter auf der Rückseite, natürlich auch der anderen Seite.
(http://up.picr.de/26440371hd.jpg)
Hier schon der neu montierter Radbremszylinder.
(http://up.picr.de/26440361ap.jpg)
Auf der Rückseite den Radbremszylinder erst locker mit den Sechskantschrauben montieren, Bremsleitung mit Hydraulikschlüssel anziehen,
danach natürlich die Sechskantschrauben.
(http://up.picr.de/26440351qu.jpg)
Sicherungsring für Handbremsseil wieder montieren, und jetzt schon das Handbremsseil am Bremsbacken Bügel gegenüber einhängen.
(http://up.picr.de/26440462of.jpg)
Jetzt die Bremsbacken mit einem Spannband fixieren, damit die Befestigungszapfen mit Feder und Federteller für die
Bremsbacken montiert werden können.
(http://up.picr.de/26440348ro.jpg)
Befestigungszapfen mit Feder und Federteller, gut zu sehen das Langloch und Vertiefung im Federteller für den Befestigungsbolzen.
(http://up.picr.de/26440345nu.jpg)
Befestigungszapfen von Hinten festhalten, und vorne mit der Zange gegen die Feder drücken und 90Grad drehen, bis der Befestigungzapfen
einrastet. Natürlich für den Bremsbacken auf der anderen Seite auch.
(http://up.picr.de/26440343nt.jpg)
Fertig eingehängter Befestigungszapfen mit Feder und Federhalteplatte.
(http://up.picr.de/26440341ea.jpg)
Jetzt die obere Rückzugsfeder rechts einhängen,
(http://up.picr.de/26440340ti.jpg)
mit der Gripzange, gut festmachen, nach links ziehen,
(http://up.picr.de/26440337ca.jpg)
bis die Feder hier einrastet.
(http://up.picr.de/26440336bd.jpg)
Die untere Rückzugsfeder mit einer kleineren Gripzange einhängen.
(http://up.picr.de/26440328tf.jpg)
Das Spannband zur Fixierung kann wieder gelöst werden. Die Bremsbeläge werden ja jetzt von den Befestigungszapfen und
Rückzugsfedern gehalten.
(http://up.picr.de/26440324ae.jpg)
Nach montieren der Bremstrommel und Rad ( hier noch ohne) auf der Rückseite, am 17er Sechskant Kopf, zum einstellen der Bremsen
solange nach rechts drehen, bis das Rad sich schwer bewegen lässt. Dann ein klein wenig zurück so das das Rad gerade noch leicht schleift.
Für den gegen überliegen den Bremsbacken genau so vorgehen, fertig Bremsbacken sind eingestellt.
(http://up.picr.de/26440284ri.jpg)
Zum Schluss, da wir ja die Bremsleitung geöffnet haben, natürlich Entlüften, und zwar alle vier Räder.
Das ganze soll eine kleine Anregung sein. Damit der wo Handwerklich einigermaßen geschickt ist, sich das selbst zutrauen kann.
Sonst lieber in Werkstatt oder zu einem Forumskollegen gehen die das Können,
Gruß
Eberhard
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Hallo Eberhard,
Vielen vielen Dank für die super detailierte Beschreibung und den aussagefähigen Bildern. Das sollte zu schaffen sein.
LG Jörg
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Schöne Anleitung, die vordere Bremse hab ich jedoch nie entlüftet beim Radzylinderwechsel.
Evtl abhängig vom HBZ
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Zum Schluss........natürlich Entlüften, und zwar alle vier Räder, von vorne beginnend.
Auch wenn ich rein gar nichts davon halte, dass ungeübte Schrauber an Bremsanlagen arbeiten, ist das doch schonmal zumindest eine gute Anleitung für die Vorarbeiten.
Vor dem endgültigen Zusammenbau und beim Entlüften sollte aber doch mal einer drüberschauen, der sich auskennt....
Beim Entlüften wird NICHT vorne begonnen, sondern an dem Rad, dass am weitesten vom Hauptbremszylinder entfernt ist:
Also beginnend hinten rechts -> dann hinten links -> dann vorne rechts und schliesslich vorne links.
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Und wenn nach dem Wechsel der Beläge plötzlich die Bremstrommeln nicht mehr passen, die Mutter der Handbremse noch zurückstellen.
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Hallo Jörg,
ich denke schon das das zu schaffen ist. Aber wie Lück schon schreibt, nach getaner Arbeit, Bremsen sicherheitshalber
prüfen lassen.
@Baker, natürlich wenn man sein Fahrzeug kennt. Aber Die Fahrzeugen die man so kauft, lieber gleich alle vier Räder
mit neuer Bremsflüssigkeit entlüften.
@Lück, ich dachte immer von Scheibenbremse beginnend und bei der Trommelbremse aufhören zu entlüften? So steht
es auch im Opel Kadett B Buch Nr.161. Lustiger Weiße drüber genau so wie Du es beschreibst.
( Hab meine Text geändert, nicht das da was falsches entsteht)
Gruß
Eberhard
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Hallo Ralf,
natürlich löst Du erst die Mutter und lockerst das Handbremsseil, danach machst Du die Grundeinstellung
für die neuen Bremsbacken.
Schau Dir auf meinem Bild die Exenterbolzen an, die drehst Du einfach ganz zurück auf die andere Seite.
Und stellst die Bremsbacken so ein, wie ich es beschrieben habe.
Und erst zum Schluss machst Du Deine Handbremse,
Gruß
Eberhard
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Hallo Eberhard, heute ist mir das schon klar, aber als ich vor gefühlten 35 Jahren unbedarft die Bremsbeläge gewechselt habe, hatte ich das Handbremsseil eben nicht zurückgestellt und mich dann gewundert, dass die Trommeln nicht passen. Hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe woran es liegt. :pfeif: Sollte nur ein Hinweis sein.
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Hallo Ralf,
ging mir doch früher genauso.
Was meinst Du lange ich gebraucht habe bis ich auf die Idee kam die Exenter Bolzen zurückzudrehen,
das man die alte Trommel besser runterbringt. Oder eine Spanngurt zur Fixierung der Bremsbeläge zu benutzen....
Bei Ü60 hat man eine gewisse Erfahrung, die das Leben an Opel Fahrzeugen, so gebracht hat,
Gruß
Eberhard
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Statt des Spanngurtes habe ich schon mal Malerkrepp Klebeband genommen (war grade zur Hand). Und statt der Zange zum Einhängen der oberen Spannender habe ich ein Stück Flacheisen genommen und vorne eine Kerbel reingemacht. So drücke ich die Feder statt sie mit der Zange zu ziehen. Feder lässt sich auf Anhieb einhängen. Ich bilde mir ein, dass ich das auch schon mal wo als Werkzeug wo gesehen habe :lupe:
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Hab auch angefangen in Word eine Schritt für Schritt Anleitung zu erstellen, Eberhard war schneller :tumb:
Und statt der Zange zum Einhängen der oberen Spannender habe ich ein Stück Flacheisen genommen und vorne eine Kerbel reingemacht.
Ich benutze seit Jahren einen Schraubendreher mit einer kleinen Nut :zwinker: Funktioniert super!
(http://up.picr.de/26446837ek.jpg)
(http://up.picr.de/26446838xt.jpg)
RAK hat einen nicht zu verachtenden Einwand gebracht, leider wurde dieser ignoriert (Warum wohl? :zuck: )
Problem ist , vor allem wenn es sehr lange nicht gemacht wurde, sind noch alle Verschlüsse drehbar ?
Das ist in der Tat ein Problem.
Oft ist die Leitung (Rohr) in der Verschraubung korrodiert, somit dreht man ihr den Kragen ab.
Am besten schon ein paar Tage vorher mit Rostlöser einsprühen.
Eine Ersatzleitung da liegen zu haben ist auch kein Fehler :zwinker:
Wichtig ist auch ein vernünftiger Schlüssel zum Öffnen der Leitung.
Auf keinen Fall mit einem Gabelschlüssel ran gehen, da ist ein runder 6 Kant vorprogrammiert
Günstige Schlüssel weiten sich, auch hier ist die Gefahr da, den 6 Kant zu zerstören, ist aber auf jeden Fall besser wie ein Gabelschlüssel.
Den unteren hab ich mal auf der Retro für 2€ gekauft (warum auch immer, war billig) :zuck:
Den oberen hab ich bestimmt schon 25 Jahre.
Dieser hat damals schon um die 30DM gekostet, hat mich aber nach der 1 geöffneten Verschraubung schon nicht mehr gestört :zwinker:
(http://up.picr.de/26446949kc.jpg)
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Noch eine Anmerkung zum Einstellen der Bremsbacken.
Die Einstellexzenterschrauben werden immer nach unten gedreht bis Bremstrommel fest ist, dann wieder lösen. Das heißt, wenn man vor der Bremstrommel sitzt die rechte Schraube mit aufgestecktem Ring- oder Gabelschlüssel nach unten fest drehen, dann wieder soweit lösen bis Bremstrommel frei läuft. Ebenso wird die linke Schraube mit aufgestecktem Ring- oder Gabelschlüssel nach unten festgedreht und wieder gelöst.
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Die Einstellexzenterschrauben werden immer nach unten gedreht
wird aber auch auf der Rückseite der Bremsankerplatten durch je einen Pfeil angezeigt! siehe Bild!
Gruß Willi
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Hallo Jungs,
finde ich gut eure Tipps,
ja auch der von RAK, mit der korrodierten Bremsleitung und Verschraubung, nur unter Verschlüsse konnte ich mir nichts vorstellen?
Auch der Tipp mit dem Schraubenzieher, werde ich auspropieren, auf der anderen Seite.
Auch das mit den Einstellexenterbolzen, klar habe ich immer die Schrauben verdreht, um die Bremsen einzustellen,
aber rechts und links nach unten, warum war mir eigentlich nicht bewußt.
Auch gut der Tipp mit Bremsankerplatte mit den Pfeilen, wenn man die Beachtet, ist es eigentlich klar
wie man die Exentereinstellbolzen verdrehen muß,
Aber genau das sind doch Erfahrungen die der eine oder ander hier hat, und nur daraus lernen wir,
Gruß
Eberhard
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Deutsche Ankerplatten haben die Pfeile nicht, alles weggerostet