Servus Gemeinde,
der letzte Teil unserer Doku - Der "Zusammenbau"
Das zerlegte Sitzgestell mit benötigten Teilen
Beginnend mit der Rückenlehne. Wie schon erwähnt gibt es an allen
Bauteilen unterschiedlichsten Verschleiß und Defekte. Das "Lagerauge" an der
Rückenlehne kann auch ausgeschlagen sein. Oder sogar aufgebohrt und
somit gar nicht mehr vorhanden. Zweiteres ist ziemlich doof.
Der Zahnkranz ist meistens in Ordnung. Unter Umständen müssen die Schweißnähte
nachgearbeitet werden, da sonst das Zahnrad schleift. Hier hatten wir z. B. den Fall.
Als nächstes haben wir geprüft, ob der Sitzhebel auf das "Lagerauge 1" draufpasst
und leichtgängig ist.
Das Zahnrad haben wir neu aufgesteckt und mit der originalen Scheibe wieder vereint. Noch
angepunktet und gefettet - läuft jetzt wie geschmiert.
Links die aufgebohrte Originalniete - In der Mitter eine Reparaturschraube rund, fast wie Original -
und rechts die Sechskant-Reparaturschraube. Beide Rep-Schrauben und die Pass-Hülsen haben
wir von einer Dreherei anfertigen lassen. Das Ganze ist aufeinander abgestimmt damit alles zusammenpasst.
Bei der runden Rep.-Schraube mussten wir individuell mit Pass-Scheiben ausgleichen.
Ansicht von außen: rund ...
... und mit Sechskant.
Die Zahnrad-Grundstellung:
Das ist die Stellung wo der Sitzhebel das erste mal einrastet und leichten Druck
auf die große Feder im Rahmen gibt.
Wir haben das so mal eingelegt, um überhaupt zu wissen, wo dann eigentlich das Loch ist.
Hier das ganze blanko vormontiert. Ist ganz gut, so kann man durch den Kontrast alles
sehr gut erkennen.
Der Anhaltspunkt für das Loch ist der kleine Haken für die Zugfeder. Der Abstand zwischen
Rohrrahmen und Federanschlagspunkt sollte zw. 2 - 2,5 cm sein.
Hier ist schon alles zusammengebaut. Gut nochmal zu erkennen die Grundstellung des Zahnrades.
Loch auf Höhe des Federhakens und ca. 2 cm Abstand zum Rohr. Die Rep.-Schraube haben wir mit einer
Sicherungsmutter aus Vollmetall vorläufig gesichert.
Das hat den Vorteil dass das Lagerspiel stück für stück eingestellt werden kann ohne das
sich bei den Drehversuchen die Mutter ständig löst.
Den Kopf der Rundschraube haben wir mit der Gripzange gehalten. Die Schraube
wird ja nicht angedroschen, sondern lediglich das Lagerspiel eingestellt.
Die Endgültigkeit... Die Sicherungsmutter mit zwei Punkten angeschweißt. Abschließend noch ein
Funktionstest. Wenn alles richtig eingestellt worden ist, dreht sich die Rep.-Schraube
nicht mit. Der Drehpunkt liegt in der Rep.-Hülse.
Yeah !!
Jetzt muss noch das Sitzunterteil angeschraubt werden.
Bei unseren Demontagen ist uns aufgefallen, dass es zwei unterschiedliche Pass-Schrauben gibt.
Kurzer Steg und langer Steg. Die beiden schwarzen schrauben sind Originale.
Auch hier haben wir was anfertigen lassen. Selbst auf dieser Seite der Rückenlehen haben wir die
tollsten Reparaturversuche gesehen.
Die neue Schraube mit Scheibe und Federscheibe neu montiert..
... so, nun isser fertig ... Die Rückenlehne sitzt wieder fest und funktioniert spielfrei.
Die ersten vier Sitze haben wir zusammengebaut. Eins hatten sie gemeinsam...
Das ausgeschlagene "Lagerauge". Ansonsten wollte jedes Sitzgestell individuell verarztet
werden.
Ein Sitzgestell mit nur einer Reparaturschraube wieder vernünftig instand zu setzen ist
in unseren Augen schlichtweg unmöglich.
So, das war unser "Sitzmechanik Spezial". Vielleicht hilft es Euch weiter beim überarbeiten
Eurer eigenen Sitze. Ich hoffe es war was Interessantes für Euch dabei.
Wir wünschen Euch noch ein schönes Rest-Wochenende
LG aus der Schrauberbude - Euer "Werkstatt-Reporter" Petra