Eine schöne Winterarbeit

[TeamW]

Danke Euch 

so eine Komplett-Lackierung ist echt ganz schön viel Arbeit. Ich behaupte es
beurteilen zu können, da wir in allen Arbeitsabschnitten live dabei waren.

Der Lackaufbau in Kurzform war bei uns wie folgt:

- Blanke Karosse mit Phosphat konserviert (das haben wir gemacht)
- (Schleifen)
- EP-Grundierung
- (Schleifen)
- Spachtel - ganz ohne geht's leider nie
- (Schleifen)
- Slick Sand
- (Schleifen)
- 2 x Lack
- 3 x Klarlack
- (Polieren)

Zwischen den Arbeitsgängen immer wieder abkleben, reinigen, mit Druckluft
rausblasen, entstauben, mit Silikonentferner abziehen ...

Heute waren wir nochmal vor Ort und haben den "Engländer" weiter bearbeitet.

Der GT müsste fertig sein, hab leider nicht nachgefragt. Er darf sich jetzt aber
bis zum neuen Jahr erstmal ausruhen.   (der hat's gut..)


Seinen "Pyjama" hat er schon angezogen.  So ein Angeber 

LG - Euer "Werkstatt-Reporter" Petra

[Peter Pan]

Tolle Bilder und klasse Arbeit- sehr schön anzusehen.
Herzlichen Glückwunsch / die Farbe ist perfekt.
Gruß Peter

[TeamW]

Servus miteinander 

ich bin's mal wieder ..

Der Kardinalrote GT kam am 11.Januar wieder nach Hause. Der darf sich
jetzt bis zum Zusammenbau erst mal von seinen "Strapazen" erholen.

Wir sind ja immer wieder am Teile aufarbeiten. Die Schwenkvorrichtungen
hatten wir letztes Jahr im Herbst schon mal zerlegt und gesichtet.



Die Nietenköpfe weggeflext und die Schwenkvorrichtung geöffnet.



Wie's da drin aussieht ist ja allgemein bekannt. So, erst mal ab zum Reinigen ...

Wir haben uns dazu entschlossen die Teile zu pulvern. Galvanisieren können wir
nicht. Vor 3 Jahren brachten wir einige Teile zum galvanisieren. Das Interesse an
dem Auftrag war seeehr groß. Man könnte auch sagen fast Null. Alternativen gab's
aber leider keine. Nach ca. 3 Monaten durften wir die Teile dann wieder abholen.

Ergebnis war schön anzusehen... vorerst.  Teile schön sortiert und eingelagert. Nach
einigen Wochen brauchte man dann mal ein Teil davon.

Iiihhh ... überall Ausblühungen, Korrosion ja teilweise sogar wieder Rost. Na dann
vielen Dank wieder mal für nix 



Nachdem jetzt alles wieder schön sauber ist kann man doch mal an den
Wiederzusammenbau denken. Die großen Hülsen links und rechts für die
"Schnapphebel" haben wir nachfertigen lassen. Die Originalen aber auch noch
abstechen und ein Gewinde bohren lassen. (Das könn' ma nähmlich nich) 

Die Löcher der ehemaligen Nieten haben wir für die Schrauben eingesenkt.
(Das könn ma nähmlich) 



Weil die Schrauben beim umdrehen immer wieder rausgefallen sind, hab ich die
Dinger einfach fest getapt.



Innereien wieder reinoperiert und gefettet. OK, vielleicht etwas viel Fett von mir 



Deckel druff und verschraubt. Auf Leichtgänigkeit geprüft ... läuft wie geschmiert



Die Tapes haben wir nochmal drauf gelassen. Man weiß ja nicht, ob man nochmal
aufschrauben muss.

Und natürlich kommt's wie es kommen muss. Nach dem aufsetzten der Hebel und einlegen
der Federn der "Einschnapptest". OK.. von 6 Stück haben 2 super gut funktioniert. Interessanterweise
haben alle Vier auf der gleichen Seite nicht eingeschnappt. (Fahrer / Beifahrer natürlich gegenläufig)

Nach etlichem Grübeln und Gesprächen muss es bei den Innereien auch links und rechts geben. Dass die Hebel
unterschiedlich sind wussten wir. Ebenso die Zahnbügel. Aber die Zentralzahnachse haben wir immer als gleich
angesehen.



Ich hab mal versucht das bildlich einzufangen. Rechte und linke Zentralzahnachse.
Es gibt einen klitzekleinen Versatz der Bohrungen. Na, ja .. jetz wiss ma des a ...



Nach durchtauschen der Zentralzahnachsen haben alle den Endtest bestanden. Die
Mikroschalter und Scheiben für die Hebel müssen noch drauf.

Und so hatten wir wieder mal eine schöne Zeit in unserer Schrauberbude
LG - Euer "Werkstatt-Reporter" Petra 

[conrero]

Wie immer tolle Arbeit und ein sehr gut geschriebener Bericht 

[wolfi.gt]

Hallo Ihr beiden,

nur mal so aus Interesse, bei wem hab ihr verzinken (Galvanisieren) lassen?

[Opel GT/J]

Suuuper Arbeit die Du da hingelegt hast.

[Reiner]

 

Einwandfrei, ein schöner Bericht, steckt an, da würde ich am liebsten gleich loslegen.

[TeamW]

Danke Euch,

Hallo Ihr beiden,

nur mal so aus Interesse, bei wem hab ihr verzinken (Galvanisieren) lassen?

Münchner Galvanische Werkstätte - Heinrich Beer GmbH
Die machen eher Industrie als einen privaten Kloahäusler. Alle anderen haben gleich abgewunken.

 

Einwandfrei, ein schöner Bericht, steckt an, da würde ich am liebsten gleich loslegen.

Nicht aufhalten lassen Reiner, aber ich weiß dass Du momentan Deine Energie
anderweitig investieren musst.


LG Petra 

[Rip]

Cooler Bericht, Dankeschön! Interessant wie immer

[Hasp]

...es wurde hier von Wolfi GT wegen galvanisieren gefragt...gebt mal in der Bucht Kleinanzeige den Begriff galvanisch verzinken ein. Da kommt eine Firma in HILDEN raus, hat mehrere Anzeigen drin. Heißt Double face Custom. Hab da schon mal Schrauben machen lassen. Top Arbeit, Preis ok, und sau schnell.
Gruß Harko

[TeamW]

Servus miteinander 

wir haben nun endlich das Thema "Sitzmechanik" von A - Z erfolgreich
abschließen können. Nachdem wir 18 Sitzgestelle (die haben sich im Laufe
der Jahre angesammelt)  zerlegt und begutachtet haben, sind die
unterschiedlichsten Abnutzungen und deren, ja ich muss schon sagen
Reparatursünden zum Vorschein gekommen.

Nicht nur abgenutzte Zähne der Sitzhebel (das kennen wir fast alle) sondern
in erster Linie das "Lagerauge" für den Sitzhebel sind ALLE !! ausgeschlagen
und abgenutzt. 18 Sitze = 18 Treffer

Aber nun von Anfang an...

Wir haben uns bereits März 2022 dem Thema gewidmet.
(In unsrem Thread Seite 5 - Antwort #61)



So sieht's meistens aus. Als Reparaturschraube wird in der Regel eine
normale Sechskantschraube verwendet. Das geht nicht lange gut da das
Gewinde der Schraube sich gleich abnutzt und man hat den gleichen
Sch... wieder.

Am schlimmsten ist es wenn die Dreh- und Lagerhülse nicht mehr vorhanden
ist. Sei's durch aufbohren auf M10 oder einfach weggenudelt. (Wobei bei zweiterem
einiges dazu gehört. Da würden mir aber auch Beispiele dafür einfallen) 



Wir haben dieses Problem mit einer Pass-Hülse gelöst.



Dazu muss das Lagerauge entsprechend aufgerieben und die
Pass-Hülse plan an der Aufnahme der Rückenlehne eingesetzt und angeschweißt werden.



Das sind noch intakte Einzelteile (bis auf die zwei oberen Halter) die uns als Vorlage
für die Nachfertigungen dienten. Links ist bereits ein noch nicht ganz teilzerlegter Sitzhebel.
Die Kugeln gehen nicht zerstörungsfrei runter.



Hier die Einzelteile der nachgefertigten Sitzhebel im Rohzustand.



Zusammengesetzt, verschweißt, geschliffen, Glasperlen gestrahlt und grundiert.



Lackiertes Endprodukt. Nice



Um die Zahnräder der Sitzgestelle aus der 1. Serie haben wir uns auch gekümmert.



Das gute Stück wieder richtig zusammenzusetzen ist eine eigene Herausforderung
die wir aber nicht angenommen haben. War uns echt zu doof...



Dafür haben wir neue Zahnräder nach der 2. Serie nachfertigen lassen. Detaillierte
Berichte findet ihr wie geschrieben in unserem Thread Seite 5 #61

Ja, das war's für heute aus unserer Schrauberbude. Teil 2 folgt.

LG - Euer "Werkstatt-Reporter" Petra 

[TeamW]

Servus miteinander 

weiter geht's mit Teil 2 unseres "Sitzmechanik Spezial"



Bei der "schwarzen" Baugruppe oben für die Drehmechanik kann man
sehr gut das ausgenudelte Lagerauge erkennen.
Bei den gestrahlten Teilen haben wir letztes Jahr versucht, das Lagerauge aufzuschweißen
und neu zu bohren. Hat aber nicht recht funktioniert, da die Schweißnaht zu hart,
und uns der Bohrer sonst irgendwo hin ist. Auf jeden Fall nicht da hin wo wir wollten.



Nochmal ein weiteres Lagerauge in groß. Schön... oder? 
Da wundert es einem nicht, dass das Innenleben (Zahnrad und Sitzhebel)
immer lockerer werden und sich dadurch zunehmend aufreiben und abnutzen.



Jetzt aber ... dieses Jahr ein neuer Plan



An den gestrahlten Baugruppen haben wir die alte Pass-Scheibe vorsichtig
und mit Gefühl abgeschliffen. Im besten Fall kann man den Rest mit der Zange
abnehmen. Die neue Pass-Hülse wartet schon auf Ihren Einsatz.



Die Baugruppen haben wir so gut als möglich zum aufbohren verschraubt.



Nochmal mit einer Schraubzwinge gesichert und das defekte Lagerauge
auf 12 mm aufgebohrt.



Sieht dann nach dem aufbohren so aus.



Die neuen Pass-Hülsen wurden mit drei Schweißpunkten befestigt
und anschließend geschlichtet. Wir waren sehr darauf bedacht, dass keine
Schweißperlen in die Passung und auf der Lauffläche oben kommen.



Links ist's perfekt so.... rechts war der "Flexmeister" beim entfernen der
alten Pass-Scheibe in einer instabilen Seitenlage. 



Das wichtigste ist, dass die Pass-Hülse außen plan ist und nicht übersteht.



Die Baugruppe haben wir nochmals gestrahlt und wird vorbereitet
zum Pulverbeschichten.



Die Teile sind jetzt phosphorbeschichtet. Für uns der beste Rostschutz nach dem Strahlen.



Das Make-Up.... andere nennen es gepulvert. So, aber nun ab in den Ofen...



Sitzverstellung  "al Dente" ... die Teile waren nicht zu lange
in der Röhre.. das Schwarz ist so gewollt.

So, das war's vom zweiten Teil. Fortsetzung folgt...

LG aus der Schrauberbude - Euer "Werkstatt-Reporter" Petra

PS: Spoiler...

[Reiner]

macht Ihr das Pulverbeschichten selbst?

[TeamW]

Guten morgen Reiner, 

ja, das Pulvern mache ich selbst.

LG Petra

[Joggy]

Hallo und guten Morgen Petra
gewohnt gute Arbeit im doppelten Sinne einmal die sehr guten Bilder zum anderen due sehr gelungenen Rep.-Lösungen, 
Kann man die Altteile im Austauch gegen Überarbeitete Teile euch zusenden ?
Wieviel Euronen würde ein Satz Überarbeiteter Teile also für einen Sitz kosten ?
LG aus Hessen