Autor Thema: Hinterachse / Hinterachsdifferntial  (Gelesen 30258 mal)

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Offline vario814

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Hinterachse / Hinterachsdifferntial
« am: 25. Juni 2013, 23:43:14 »
auf meiner hinterachse steht eine nummer. kann man da irgendwas zuordenen?

Offline rudolf.gt

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Re: Hinterachse
« Antwort #1 am: 26. Juni 2013, 09:47:54 »
Soviel ich weiss nicht! Unterschiede gabs bei Entlüftungsventil ( 1. Serie mit abgebogenem Metaldraht, 2. Serie mit Kunststoffkappe ).
Siehe hier ( unten ): http://www.splendidparts.de/kaufhaus_2/themes/kategorie/detail.php?artikelid=179466&kategorieid=120&source=2&refertype=1&referid=120

Zudem sind die Steckachsen/ Halbwellen bei der 1. Serie rautenförmig verschraubt ( 4 Schrauben mit Bremsankerplatte ) und bei der 2. Serie ziemlich quadratisch ( rechteckig ).
Bei der 1. Serie haben die Steckachsen leicht Axialspiel ( da durch Seegerreing im Differential gehalten ), bei der 2. wird das Radlager mit einem Abschrumpfring auf der Halbwelle gehalten ( kein Axialspiel ).
Das Radlager der 1. Serie hat keinen Innenring ( Walzen laufen auf der Achswelle ), 2. Serie hat ein Radlager mit Innenring.
Über die Innereien von den Achsen findet man mit der Nummer auf der Achse nicht's heraus. Sperren sind entweder am Differentialdeckel zu erkennen ( steht irgendwas von " Nur Spezialöl " oder so auf'm Deckel ) oder man nimmt den Deckel weg und schaut mal rein. Da ist dann alles " angeschrieben ", Übersetzung und Sperre ( falls vorhanden ).
Ob eine Sperre verbaut ist, kann man herausfinden, indem man die Hinterachse aufbockt und dann mal an einem Rad drehen. Falls das andere Rad in die gleiche Richtung dreht, ist eine Sperre verbaut; Gratulation  :bier2: !
Wenn das Rad jedoch in die Gegenrichtung dreht, ist es nur das normale Differential.  :pfeif:
Eine weitere Art um herauszufinden, welche Ache verbaut ist, ist die Fahrgestellnr. Bis ..2264500 1. Serie, dann 2.Serie. Würde aber um auf Nummer Sicher zu gehen noch eine oben genannte Methode anwenden, da die Fahrzeug- und Umbauhistory meist nicht nachvollzogen werden kann über gute 40 Jahre.
Bei mir war auch eine Sperre drin (1. Serie, sehr selten) und am Deckel war/ist jedoch nichts vermerkt.


Gruss

Rudolf
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Offline rudolf.gt

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Re: Hinterachse
« Antwort #2 am: 26. Juni 2013, 12:11:45 »
Na, ich schreib mal weiter. Weiss halt nicht wie man das als PDF hinkriegt. Sorry, Marcus ( Ackaturbo ) oder wer auch immer das evtl. macht  :tumb: !

Hinterachse 2. Teil

Bei den 2 unterschiedlichen Hinterachsen ( nur 1900 ) gibt's noch weitere kleine Sonderheiten.
Die Sperrdifferentiale ( Lamellensperre ) ab Werk hatten alle einen maximalen Sperrwert von 40%. Hoffe jeder versteht wie es gemeint ist mit den 40 % ( 100%= beide Räder bekommen die volle Kraft, 40 %= ein Rad bekommt 100% das andere max. 40%). Es gibt ja auch noch 75% Sperren, aber die sind aus dem Zubehör oder umgebaut. Hersteller war immer ZF.
Die Sperren bei der 1. Serie waren anders als die der 2 Serie. Grund ist der nötige Seegerring wo die Halbwellen der 1.Serie halten. Wie es genau aussieht weiss ich leider nicht, aber das sind die Vertaulichen Infos meines Motoren- und Hinterachsenspezialisten.
Das heisst, eine Sperre der 1. Serie passt in eine Achse der 2. Serie, aber nicht umgekehrt.
Die Verzahnungen an den Halbwellen sind immer gleich gewesen. Auch sämtliche Lager in und an den Achsen waren immer gleich, bis auf die vorhingenannten Halbwellenlager.
Apro pos: Die Differentiallager waren auch bei Manta A/B, Ascona A/B, Kadett B/C und evtl. noch anderen Modellen immer gleich. Obwohl ich gehört habe, dass diese Lager inzwischen schwer zu finden sind ( ausser China repro, aber halt schlechte Qualität im Vergleich ). Infostand Ende 2011 !
Kann sein, dass es wieder welche gibt von nahmhafen europäischen Herstellern.

Bei der Übersetzung gab es im GT ( 1900 ) eigentlich nur die 3,44 ( Handschaltung und Automat ), aber auf Sonderwunsch gab es auch eine 3,89 ( gedacht für Motorsport, da bessere Beschleunigung und Durchzug, jedoch höhere Drehzahlen und geringere Endgeschwindigkeiten in allen Gängen ).
Beim 1100er GT war ab Werk die 3,89 Übersetzung verbaut, aber bei den Sperren bin ich mir nicht sicher. Die Hinterachse ist kleiner dimensioniert und auch das Differential ist kleiner. Glaubte aber, dass es auch Sperren für die " Kleine " Achse gab.

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass Opel die Hinterachse beim 1900er GT auf ein maximales Motordrehmoment von 220NM zugelassen hat. Mit welcher Übersetzung und Gertiebe weiss ich jedoch nicht.

Ach ja:
Das im 1. Beitrag geschriebene betrifft sich natürlich nur für den 1900 GT, nicht für den 1100 GT. Beim 1100er war die Bauweise der Achse soviel ich weiss, gleich der 2. Serie. Heisst: Keine Seegerringe, sondern Abschrumpfringe. Hatte noch nie eine offen gesehen, hab aber eine rumliegen und da hat es kein Axialspiel.
Vielleicht weiss da jemand der einen 1100er besitzt oder hatte mehr bescheid ( evtl. Olaf, GT- Doktor  :wink: ).

So, glaub's jetzt ist alles raus.

Hoffe, das reicht dir an Infos vario814.

Falls jemand genauere Infos hat bzw. ich mich in irgendeiner Aussage geirrt habe, darf er mich gerne Korrigieren. Bin in solchen Angelegenheiten mit beiden Ohren offen, inkl. Hirn  :tumb:.


Gruss

Rudolf


P.S.
Grad noch eingefallen:
Da die ZF ( Lamellen) Sperren für die Achsen beim 1900 er eine absolute Rarität sind und nur schwer oder zu saftigen Preisen jenseits von z.T. 1000.- Euro zu bekommen sind, gibt es eine Alternative. Eine Torsensperre von Quaife, die verhältinsmässig preiswert ist und sehr gut passt ( ohne Änderungen ).
Es gibt jedoch kleine Unterschiede, positiv als auch negativ. Positiv Torsen: Verschleissfrei, da in sich selbst sperrend. Lamellensperren haben einen Verschleiss und müssen mit der Zeit überholt werden.
Negativ Torsen: Bis die Sperrwirkung da ist braucht es ein paar Radumdrehungen mehr als bei der Lamellensperre. Die Lamellensperre reagiert etwas schneller. Drum ist sie bei Slalom- und Bergrennfahrzeugen sehr beliebt ( Lamellensperre ).

Aber bitte aufgepasst auf solche dubiose Angebote in Onlineauktionshäuser. Da werden oft ZF- Sperren von neueren Opel Modellen ( Omega, Monza, Commodore usw. ) angeboten unter dem Vorwand, dass diese auch durch kleinere Abänderungen in die Achsen von unseren GT's, Manta's usw. reinpassen.
Die Abänderungen sind schwerwiegend und ein reibungsloses Funktioniern der Sperre in der Achse ist nicht mehr gewährleistet. Kein seriöser Aschenbauer macht sowas.  :no:
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Offline rudolf.gt

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Re: Hinterachse
« Antwort #3 am: 26. Juni 2013, 12:27:05 »
Noch was vergessen:
Aschebauer= Achsenbauer  :zwinker:
Sorry für die Schreibfehler, Tastatur ist langsamer als mein Hirn.

Bei meinem nächsten GT den ich aufbaue ist in der Hinterachse ein solches Quaife- Torsendifferential verbaut, jedoch habe ich noch keine Fahrberichte, da längeres Projekt. Aber wie gesagt, passt sehr gut. Quaife ist auch Zulieferer diverser Automobilhersteller.

Gruss

Rudolf
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Offline Reiner

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Re: Hinterachse
« Antwort #4 am: 26. Juni 2013, 12:30:41 »
Ob eine Sperre verbaut ist, kann man herausfinden, indem man die Hinterachse aufbockt und dann mal an einem Rad drehen. Falls das andere Rad in die gleiche Richtung dreht, ist eine Sperre verbaut; Gratulation  :bier2: !
Wenn das Rad jedoch in die Gegenrichtung dreht, ist es nur das normale Differential.  :pfeif:
Stimmt so nicht immer
Ich hatte einen Kadett C mit 1000er Technik, also 75% Sperre
Wenn ich im aufgebockten Zustand am Rad gedreht hab ging das andere in die andere Richtung.
Aber wehe ich hab an der Kreuzung beim Abbiegen etwas zu viel Gas gegeben, da stand ich sofort quer
Ganz besonders bei Nässe
Eine weitere (unkonventionelle) Art zu testen ob eine Sperre verbaut  ist:
Mit dem einen Rad auf den Teer, mit dem anderen auf die Wiese
Streng anfahren
Wenn ein schwarzer Strich auf der Strasse ist = Sperre
Wenn  die Seitenwand dreckig ist = keine Sperre :zwinker:
 
 
Gruß Reiner

Offline rudolf.gt

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Re: Hinterachse
« Antwort #5 am: 26. Juni 2013, 12:45:35 »
Das gleiche habe ich auch bei der Torsen- Sperre festgestellt. Aber denke mal das es hier bei um 2 verschiedene Prinzipien handelt. Aber ist ja interessant, dass bei der 75% Lamellensperre das anders ist, als bei der 40% igen.
Das mit dem Anfahren ist auch eine gute Idee und klappt auch wenn beide Räder auf Asphalt sind  :tumb: :zwinker:
Dann muss kein " schmutziges " Radhaus gewaschen werden  :grins:
Hat noch jemand erfahrungen mit Sperren 40%, 75% oder Torsen?


Gruss

Rudolf
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Offline rudolf.gt

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Re: Hinterachse
« Antwort #6 am: 26. Juni 2013, 12:50:09 »
@ Reiner

Sobald ich mal wieder Autofahren kann, muss ich mal bei dir vorbei kommen. Würde sicher viel zum Reden geben.  :bier1: Dieter würde sicher auch mitkommen! Wie sieht es bei die an den Juli Wochenenden aus?
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Offline rudolf.gt

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Re: Hinterachse
« Antwort #7 am: 26. Juni 2013, 14:13:38 »
Noch eine Anmerkung zur beschriebenen Torsensperre: Passt erst in Verbindung ab einer 3,67 Achsübersetzung. Ist für die original Fraktion vermutlich ein "No Go", aber in Verbindung mit einem 5 Ganggetriebe ist diese Übersetzung ratsam.
Im 5. Gang geht mit der 3,44er nicht mehr viel, ausser man hat 180 PS und mehr als 220NM. Bei mir waren es aber 150 PS ( 2.0 E ), NM weiss ich nicht. Jetzt 161 PS und 206 NM aus 2.2 E.
Hatte jahrelang das 5 Gang Getrag 240 drin und die original 3,44 Übersetzung. Da ging nicht mehr soviel im 5. Gang. Mit der 3,67 hat man ca. 5km/h weniger mit gleichen Umdrehungen, aber der Durchzug nimmt bemerkbar zu!  :tumb:


Gruss :hut:
Rudolf 
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Offline Opel GT Doktor

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Re: Hinterachse
« Antwort #8 am: 26. Juni 2013, 18:41:39 »
Moin,

für die kleinen Achsen im 1100er gab es auch eine 40 % Diff-Sperre ab Werk. In meinem 1100er ist eine verbaut, macht aber mangels Drehmoment kaum Sinn. Das Heck kommt nur bei nasser Fahrbahn, dafür aber ohne Vorwarnung. Das habe ich (unfreiwillig) auf der diesjährigen Auftaktfahrt im Weserbergland "ausprobiert" - endete knapp vor der Planke. Der Aufbau der kleinen Achse entspricht genau der Beschreibung von Rudolf.

In meinem Junior fahre ich eine 40 % ZF Sperre in Verbindung mit dem Getrag 5-Gang und der originalen 3,44er Übersetzung. Früher bin ich auch die 3,67 Übersetzung gefahren (mit deutlich weniger PS und ohne Sperre), wie Rudolf schreibt, das ist ein spürbarer Unterschied im Anzug. Im Junior bleibt das jetzt aber so. Das ist für mich ein guter Kompromiss zwischen Anzug und angenehmer Drehzahl bei langen Autobahnfahrten.

Die 40 % Sperre passt übrigens nur zur 3,44 und 3,18er Übersetzung. Für die 3,67 / 3,89 usw. muß ein geschliffenes 3mm Distanzblech verwendet werden.

Was die Nummer auf dem Gehäuse bedeutet kann ich auch nicht sagen, die Teilenummer ist es jedenfalls nicht.
Gruß Olaf

Offline vario814

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Re: Hinterachse
« Antwort #9 am: 26. Juni 2013, 22:53:16 »
Scheint 2.serie zu sein ohne differentialsperre. danke für die antworten.



Offline rudolf.gt

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Re: Hinterachse
« Antwort #10 am: 26. Juni 2013, 23:05:42 »
Bitte, gern geschehen!  :zwinker:
Hatte grad so ein "Schreibanfall" heute morgen.  :pfeif:

Tust du die Achse Überholen, oder nur neu Lacken?


Gruss  :hut:

Rudolf
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Offline vario814

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Re: Hinterachse
« Antwort #11 am: 27. Juni 2013, 11:18:38 »
neu lackieren und alles drumherum erneuern, bremse etc..

Offline vario814

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Re: Hinterachse
« Antwort #12 am: 28. Juni 2013, 00:30:28 »
mal ne frage an die fachleute unter euch: die HA macht praktisch keine geräusche und hat fast kein spiel. ist das ablaufbild der flanken, soweit erkennbar, ok?


Offline Radnor

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Re: Hinterachse
« Antwort #13 am: 28. Juni 2013, 00:34:42 »
kriegst Du ein besseres Foto des Tragbildes am Tellerrad hin?

So sollte es aussehen:

Gruß Klaus, GT Club Vorderpfalz
:hut:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     :flitz:

Offline Elmar

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Re: Hinterachse
« Antwort #14 am: 28. Juni 2013, 12:17:47 »
Sonst probier es mal mit Touchierpaste. Es gab auch mal ne beschreibung hier im Forum in der stand wie das geht!

In den Downloads ist die Anleitung aber nicht zu finden. Stelle sie morgen früh ein wenn ich aus dem Dienst komme. Auf dem Rechner zu Hause müsste ich die noch gespeichert haben.

mfg Elmar