Autor Thema: Nockenwellenschaden  (Gelesen 24433 mal)

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Offline amigo

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Nockenwellenschaden
« am: 08. August 2012, 11:56:27 »
Hallo,
manche Wochenenden kann man einfach nur vergessen, da geht auch alles schief.
Ich war am Sonntag mit meinem GT bei den Classic Days auf Schloß Dyck.
Am Anfang alles toll super Veranstaltung super Wetter...aber dann so gegen 15:00 Uhr Unwetter...Veranstaltungsabbruch...na toll.
Aber auf dem Rückweg kam es dann noch schlimmer....an meinem GT (2,0S CIH mit Midikit 40er Solex) wurde plötzlich das Ansauggeräusch immer lauter und härter beim gasgeben bis es zu einem unerträglich lauten Knallen wurde als ob der Krümmer geplatzt wäre.
Also 70 KM von zuhause stehen lassen , abholen lassen und den GT dann am Montag mit nem Hänger abgeholt.
Dann hab ich mich auf die Fehlersuche gemacht.

Krümmer mit Spiegel abgesucht ...aber nix auffälliges gefunden.
Kompression gemessen...alle 4 Zylinder zwischen 11,5 und 12 Bar.
Lagerschaden?...aber der Öldruck war einwandfrei und im Leerlauf lief er recht sauber.
Kerzen raus und mit meinem Conrad Billig-Endoscop reingeschaut...aber auch da nichts auffälliges.
Ventildeckel runter...sah aber auch alles normal aus, soweit ich es sehen konnte.
Dann wollte ich schon die Krümmer abbauen um die und die Dichtungen näher zu untersuchen, aber dann dachte ich mir ich probier noch was anderes.
Also nochmal Ventildeckel runter, Zünkabel ab und mit Anlasser drehen lassen....und siehe da...der Kipphebel des Auslassventils am ersten Zylinder bewegte sich kaum noch hoch .
genau diese Nocke der Welle kann man mit reinleuchten ja ganz gut sehen und da wars dann Nocke völlig rund.
Das sowas so plötzlich ohne Vorwarnung auftreten kann hätt ich nicht gedacht.

Na ja jetzt muß wohl der Kopf runter und ich muß nachschauen ob noch mehr kaputt ist.
Das passt mir natürlich jetzt mitten in der Saison garnicht, ich wollte doch noch soviel fahren.
Und für ne große Motorüberholung fehlt mir momentan sowohl die Zeit als auch das Geld.

Und jetzt die Frage an euch hat jemand noch Tips für mich?....Oder hat jemand vielleicht ne Nockenwelle oder einen kompletten Zylinderkopf und kann es abgeben?

Wäre euch für Hilfe sehr dankbar ich möchte doch in diesem eh sehr veregneten Sommer wenigstens noch etwas fahren.

Gruß
Hanno

Offline henry1900

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #1 am: 08. August 2012, 14:32:48 »
Hallo Hanno,

ruf mal Alex 01722366455 (als Nocke im OHF) an.
Er hat meinen Motor gebaut, vielleicht kann err helfen.

Gruß,
Henry

Ich hätte auch noch eine NW für dich, aber ich muß erst schauen, was für eine das ist. Versuche das diese Woche, ist nur mit meinem operiertem Fuß was schwierig.

Offline amigo

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #2 am: 08. August 2012, 14:38:42 »
Hallo Henry,
wir haben dich beim letzten Stammtisch vermisst,
ich hoffe dem Fuß geht es schon etwas besser und du bist bald wieder dabei.
Danke für den Tip mit Nocke(Alex), aber er selbst war schneller.
Ich hab mein Problem gestern schon ins OHF forum gesetzt und der Alex hat mir sofort Hilfe angeboten, ich soll mal vorbeikommen das werde ich auch kurzfristig mal machen aber ob er teile für mich hat weiss ich noch nicht.
Gruß
Hanno

Offline Gerald

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #3 am: 08. August 2012, 14:41:54 »
Hallo
sehr ärgerlich für dich ...
habe mir einen "neuen" Motor von ihm:
http://www.hesshaus-kfz.de/hesshaus/index.htm
bauen lassen.
klicke links auf "Motorenbau"
wende dich direkt an Marco Hesshaus
(im roten Overall)
sehr freundlicher, kompetenter, junger Mann
Gruß Gerald
Opel GT Stammtisch Saar / Pfalz

Online GT-Yeo

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #4 am: 08. August 2012, 20:12:05 »
hi,

hab hier noch nen überholten 1,9er kopf liegen - ich schau die tage mal nach was dort alles dran ist - hab das nicht mehr im kopf

check auch mal die schmierung der nw im 1ten lager - da gibt wellen mit und ohne nut - soll heißen nicht jede welle geht in jeden kopf.

zudem sollte man - gilt hier auch für alle - hinten im kopf ein röhrchen reinsetzen, um den ölstand im kopf zu erhöhen - das wurde bei den späteren cihs serienmäßig gemacht.

ich wüßte auch noch nen komplett überholten 2l motor stehen - ich mein der wollte 1000€ dafür - soll alles neu sein - wobei man das für das geld auch schon selber hinbekommt...

grüße

Offline Ewald

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #5 am: 08. August 2012, 21:14:37 »
Grüß dich Rouven!
Vielen Dank für den Tipp mit dem Röhrchen zur Erhöhung des Ölstandes im Kopf.
Wir hatten ja bereits einen Beitrag dazu, und ich war damals davon voll begeistert.
Dass ich sowieso keine Zeit dafür gehabt hätte (Getrag steht noch immer in der Ecke), ist jetzt nicht so wichtig, aber wenn ich genauer wüsste, wie ich ein wie immer auch aussehendes Röhrchen wo hinten im Kopf wie auch immer befestigen sollte, dann wäre meine Hemmschwelle für das Herunterschrauben des Ventildeckels schon um etliches tiefer, gar nicht davon zu reden, dass man sich eine neue Ventildeckeldichtung anschaffen muss, vielleicht gleich eine aus Gummi?
Also meine Anregung:
Solche Tipps sind echt super, aber noch viel superer wäre es, eine Anleitung für Dummies, oder solche, die es noch werden wollen, zu haben. Sie muss ja nicht vom Tippspender gemacht werden (oft keine Zeit), aber zumindest ein Einäugiger sollte es schon sein. Man kann ja nachher darüber reden, bzw. schreiben.
Wer hat derartiges schon gemacht (und keinen Motorschaden fabriziert), und hat ein wenig Zeit und Muße zum dokumentieren?
Ewald

Offline bigedi

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #6 am: 08. August 2012, 22:27:39 »
ventil deckeldichtung sollte aus gummi sein, hab beste erfahrungen damit.
gruß eddi

Offline conrero

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #7 am: 09. August 2012, 15:13:32 »
Hi,

@ Ewald, schau mal hier, so sieht das aus...http://www.google.de/imgres?start=56&num=10&um=1&hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla:de´shocked´fficial&biw=1024&bih=615&tbm=isch&tbnid=h9JeFtI_V-VdHM:&imgrefurl=http://www.krause-rennsporttechnik.de/shop/Motorenbereich/CIH/Nockenwellen-%252B-Zubehoer/Oelstandsrohr%3Fsource%3D2%26refertype%3D1%26referid%3D86&docid=F3R7BtaiTg_13M&imgurl=http://www.krause-rennsporttechnik.de/shop/images/dbimages/artikel_0001302_s_1.jpg&w=140&h=105&ei=FbQjUKKeF4fU4QTJ2IDIBw&zoom=1&iact=hc&vpx=641&vpy=320&dur=1881&hovh=84&hovw=112&tx=99&ty=37&sig=109940653893161802150&page=4&tbnh=84&tbnw=112&ndsp=20&ved=1t:429,r:13,s:56,i:177

Wenn du den Ventildeckel herunter baust, dann ist ganz hinten im Kopf, am Ende vom Nockenwellenkanal eine Bohrung nach unten, ich sach mal ca. 12mm Durchmesser. durch diese fließt das Öl zurück in die Ölwanne..., da steckst du das Röhrchen rein, damit der Ölstand im Kopf ansteigt und dann über den Rand des Röhrchens in die Wanne zurück läuft.
Bei den letzten CIH wurde dort nur ein Stück zusammengerolltes Federblech eingesetzt..., erfüllte auch seinen Zweck


Eine Dichtung aus Gummi würde ich nicht nehmen, wenn Gummi längere Zeit mit Öl in berührung kommt, dann wird es weich und schwabbelig.
Man denke an die Getriebebrücke...

Peter

Offline IZ GT33

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #8 am: 09. August 2012, 15:36:28 »
Dat Röhrchgen is aber interessant.
Kann das sein das mein 20N ausm Rekord E sowas schon hat?
Muß ja vom Baujahr irgendwas zwischen ´78-´82 oder so sein.
Sonst würde ich dat wohl nachrüsten wollen.
Einfach hinten mitte Keule reinwichsen und gut,oder wat?
°O°O Gruß,Tim O°O°
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Offline conrero

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #9 am: 09. August 2012, 17:18:37 »
Zitat

Einfach hinten mitte Keule reinwichsen und gut,oder wat?


nun ja, vielleicht würde ich doch lieber einen Kupferdorn benutzen... aber in der Regel kann man es so reinstecken, rausfallen tut es nicht


Zitat

Kann das sein das mein 20N ausm Rekord E sowas schon hat? Muß ja vom Baujahr irgendwas zwischen ´78-´82 oder so sein


nein..., mit letzten CIH meine ich die Manta GSI 86-89 und da war es wie beschrieben ein gerollter Federstahl

Peter

Offline IZ GT33

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #10 am: 09. August 2012, 18:15:08 »
Welche Effekte hat das Röhrchen überhaupt sonst so?
°O°O Gruß,Tim O°O°
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Offline Lück

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #11 am: 09. August 2012, 18:56:25 »
Das Röhrchen hat den Effekt, das eine gewisse Ölmenge nach Abstellen des Motors im Zylinderkopf verbleibt (anstatt in die Ölwanne zurückzulaufen).

Beim Start bzw Kaltstart des Motors ist somit etwas schneller/früher Öl an den NW-Lagern.

Nachteilig könnte man betrachten, dass natürlich bei einem Ölwechsel diese (kleine) Menge altes Öl somit nicht abgelassen werden kann.
Gruss aus dem Saarland - Stefan
Neben unbegrenztem Wissen und absoluter Fachkompetenz sind auch Humor und Ironie Bestandteil meiner Beiträge. Ich bitte, dies beim Lesen zu beachten!

Offline Ewald

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #12 am: 09. August 2012, 20:02:20 »
Vielen Dank Peter!
Um den Preis und auf deine Empfehlung hin, dass das Teil passt (Durchmesser, Höhe), würde ich es sofort bestellen.
Aber es geht mir ein bisschen ums Prinzip, weil mit zuzüglich € 15.- Versand können sie sich es behalten.
Hat wer die genauen Abmessungen? Mein Schwager hat das Ding auf seiner Drehbank in null komma nix heruntergedreht. Material genügt wohl schnödes Eisen, oder hätte ein anderes Material Vorteile?
Und wie ist das jetzt genau mit dem Einbauort, hinten heißt wohl weit weg vom Steuergehäuse, und dort gibt es dann wahrscheinlich nur ein Loch in dieser Größe.
Reinklopfen, eine Presspassung? Kann eh nicht rausfallen?
Für mich ist das alles noch nicht wirklich klar....
Ewald

Offline IZ GT33

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #13 am: 09. August 2012, 21:49:50 »
Das hätte auch genau mein Text sein können,Ewald.
Ich finde den Versand auch zu teuer für so ein Dingens.Will morgen da mal anrufen ob man sich nicht auf einen Polsterumschlag einigen kann.
Die Passung sollte wohl schon etwas in Richtung Presspassung gehen.Dabei dreht es sich aber um einzelne 1/100mm.
Kann sein das bei dem Durchmesser dafür ein Sitz mit +/- 0,00mm bis -0,01mm zum Lochdurchmesser brauchbar wäre.Dafür muß man aber auf den 100stel genau den Lochdurchmesser haben.Ansonsten rantasten oder leicht konisch drehen mit einem etwas zäheren Stahl wie z.B. Edelstahl.Es darf auf keinen Fall beim einsetzen brechen.
Ein Bild vom Einbauort wäre nicht schlecht.Wer hat einen offenen Zylinderkopf rumliegen und macht mal ein Bildchen davon?
Ich kann mir auch vorstellen,wenn man eine leichte Presspassung hat das man bei heißem Motor das Teil so reinstecken kann.Zur Not das Rohr vorm Stecken etwas mit Eisspray abkühlen.
°O°O Gruß,Tim O°O°
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Offline Reiner

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RE: Nockenwellenschaden
« Antwort #14 am: 10. August 2012, 07:00:53 »
Ölstandrohre haben wir vor 25 Jahren schon verbaut

Ich würde zu der Variante mit dem aufgerollten Federstahl gehen.

Grund hierfür:
Die Bohrung ist aus meiner Sicht nicht genau genug , dass sie sich für eine Presspassung eignet.

Ich habe mal einen bearbeiteten Kopf mit so einem Ölstandrohr zerstört.
Das Rohr hat sich gelöst, hat sich zwischen Nockenwelle und "Wand" verklemmt und hat ein Loch seitlich durch den Kopf geschlagen.

Bevor hier jetzt wieder jedes einzelne Wort von mir zerpflückt wird ´wink´  :

Das (richtige)Ölstandrohr ist trotzdem sinnvoll, ich hab anschliessend wieder eines verbaut
(das aufgerollte Blech)

Das besagte Rohr von mir war viel zu groß im Durchmesser (an der Bohrung abgesetzt) und dadurch zu massiv. Ein dünneres Rohr hätte den Kopf nicht zerstört!

Gruß Reiner