@Stefan
Besonders interessant finde ich auch die Stelle in dem Buch in der Ihr die Sache mit der „geplanten Start-Fg.Nr.“ aufklärt und gleich auch noch angeben konntet das neun 94er und vier 93er in dieser Vorserienphase vom Bochumer Serienband gelaufen sind.
Mit der Pilotlinie aus Rü. gibt es also zwei „Entstehungsquellen“ für die Fahrzeugen aus dieser Zeit.
Diese drei Fahrzeuge gehören von der Fg.Nr. her in die besagte Entstehungsphase:
15 35504, 15 58200 und 15 63794.
Bei ersterem habe keinen direkten Kontakt zum Besitzer. Der ehemalige deutsche Wagen (monzablau) befinden sich jetzt nicht mehr D. Deshalb möchte ich versuchen diesen Sommer, mehr über den Wagen in Erfahrung zu bringen bzw in selbst in Augenschein zu nehmen.
15 58200 kommt aus Langelsheim. Ich habe ihn das letzte Mal Pfingsten 2005 in Wolfenbüttel gesehen. Der Besitzer weiß um den ideellen historischen Wert.
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15 63794 ist der ex. Goldene aus dem Museumsbestand. Ich weiß nicht mehr wie ich an das Bild von dem Typenschild gekommen bin. Es ist zudem leider sehr unscharf.
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Da bei beiden auf dem Typenschild „Rüsselsheim Werk Bochum“ angegeben ist könnte man annehmen das sie eventuell aus der Bochumer Vorserie mit den 13 Autos stammen. Das muss aber nicht so sein.
Bei beiden differieren die Angaben zu den Achslasten im Vergleich zu der späteren Serie um jeweils Fünf Kilo in Richtung VA. Da die Zulassung von 15 58200 per Einzelabnahme erfolgte stellt die Differenz zur ABE kein Problem dar.
Bei beiden ist anstatt „Opel GT-AL“ wie bei der späteren 94er Serie üblich, nur „Opel GT“ eingeschlagen.
Der ex. Goldene 1900er aus dem Museumsbestand ist mit Achslasten vom Typ 94 aber auf der Fg. Nr. als Typ 93 ausgewiesen!
@ Udo
Da Olaf vor ein paar Jahren so nett war mir die besagte Broschüre leihweise zur Verfügung zu stellen kenne ich das Bild recht gut. Ich kann zu Deiner Frage leider auch keine befriedigende Antwort liefern.
Wen man sich die C-Säule ansieht, dann spielt Beschattung bei der unnatürlichen Farbwidergabe vielleicht doch eine Rolle. Außer dem variieren die Helligkeitswerte der anderen grünen auch recht auffällig was wohl auf die matten Oberflächen durch das Transportschutzwachs zurück zu führen ist. Ich halte das auf jeden Fall für die wahrscheinlichste Erklärung.
@ Jur
Dunkelblau-rot? Never! Kann ich mir ab Hersteller überhaupt nicht vorstellen.
Mit den Farben für den Euroexport ist das so eine Sache. Ein echtes Minenfeld!
Wie Stefan schon angeschnitten hat, stimmen die offiziellen Angaben in den Prospekten usw nicht unbedingt mit der Realität überein.
Ohne jetzt auf Ausnahmen und dokumentierte Einzel/Sonderfälle einzugehen möchte ich kurz zusammenfassen wie ich die Situation im Regelfall sehe.
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Grundsätzlich darf man nicht davon ausgehen das sämtliche in Deutschland erhältlichen Farbkombinationen auch für die europäischen Exportländer verfügbar waren.
Die Auswahlmöglichkeiten auf allen Exportmärkten (also Euro u. USA) waren definitiv nicht so reichhaltig wie in D. Durch diese Limitierung, so vermute ich, sollte der logistische Aufwand (und damit auch die Kosten) begrenzt werden.
Der deutsche Kunde hatte exklusiv gegenüber den anderen Märkten das Privileg einige Außen-Farben, z.b. mit bis zu drei Innenfarben kombinieren zu können. Die Gesamtzahl der sich daraus ergebenden Kombinationsmöglichkeiten für den deutschen Markt ist sehr umfangreich. Den GT J lasse ich jetzt mal außen vor.
Die Reduzierung der Kombinationsmöglichkeiten für den Gesamtexport erfolgte über zwei Stellgrößen.
1.Zum einen über die geringere Anzahl der in den entsprechenden Modelljahren zu Auswahl stehenden Außenfarben.
In den USA z.b. standen in den jeweiligen Modelljahren anstatt rund 10 Farben wie in D, nur durchschnittlich etwa sechs zur Wahl.
2.Die zweite Stellgröße war die feste Bindung der Außenfarbe zu einer bestimmten Innenfarbe.
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An den 1100er wird das Farbschema für den Euroexport am deutlichsten.
Nehmen wir britischgrün (15/336) das in den USA mit einer braun-beigen Innenausstattung ausgeliefert wurde.
In den USA unterscheidet sich der 1100er bei der Polsterkombination nicht vom 1900er. Beide sind in diesem Falle innen beige braun und haben die gleichen atmungsaktiven Sitzflächen/Türverkleidungen mit dem Fischgrätmuster.
Die US Variante des 93er orientieren sich auch in andern Ausstattungsbereichen am AL.
Bei denn europäischen britischgrünen macht es schon einen unterschied ob Typ 93 oder 94.
Die 94er sind von der Innenausstattung her im Prinzip identisch mit dem US Modell.
Beim 1100er setzt die „Euroregel“ ein die zum einen besagt das diese Modelle innen immer schwarz- und zum anderen das Sitzflächen und Türverkleidung glatt sind. Also immer Code: 451 wie auch später vom GT J bekannt.
Die britischgrünen Euro 1100er sind im Gegensatz zu ihren USA-Ableger also alle innen schwarz.
Diese „Abwertungsregel“ für den 1100er galt im Prinzip auch für die deutschen 93er mit Ausnahme für britischgrün weil das die einzige der GT Farben ist, die nicht für D lieferbar war.
Aber nehmen wir einen deutschen GT in weiß. Als Standartaußenfarbe ist in diesem Fall bei allen Baujahren rot zugeordnet gewesen. Standart ist nämlich nicht immer schwarz wie viele fälschlicherweise annehmen. Der Kunde konnte in diesen Fall auch, ohne Aufpreis, blau oder schwarz wählen.
Wozu gibt es eine Standartfarbe wenn die anderen Optionen keinen Aufpreis kosteten?
Die Antwort darauf findet sich im Prospekt für das M.J. 70. Dort wird angegeben das, Abweichungen von der Standartfarbe eine längere Lieferzeit bedingen. Bei den späteren Prospekten findet sich diese Anmerkung nicht mehr.
Wenn sich jetzt besagter Kunde des weißen GT aber anstatt der 1900er für die 1100er Motorisierung entschieden hat dann greift wieder die „Abwertungsregel“ die in diesen Fall die schwarze glatte 451er Innenausstattung vorgibt.
Es gibt da aber noch ein kleines Problem.
Offiziell gab es die deutsche Wahloption für Innenfarben erst ab den M.J. 70.
Mir sind aber aus dem M.J.69 auch deutsche Fahrzeuge bekannt die Innen von dem jeweiligen vorgesehen Standart abweichen.
Stellt sich die Frage wie die Kunden solche Wagen bestellen konnten wenn es diese Option offiziell gar nicht gab? Andersherum, das es etwas angeboten wurde das dann aber doch nicht lieferbar war erscheint da logischer. Aber Egal, auch dafür wird es eine Erklärung geben. Eventuell sind diese Fahrzeuge durch den Werkspool in den Umlauf gekommen.
Und schon sind wir bei dem Thema Ausnahmen, das ich hier eigentlich vermeiden wollte.
Um auf Olafs Italiener und damit dem Euroexport zurück zu kommen. Bei den frühen deutschen GT dominiert die silber/schwarze Kombination.
Für den Euroexport gehe ich davon aus das man sich bei den italienischen silbernen an der entsprechenden Exportvariante für die USA orientierte und dementsprechend silber mit rot kombinierte. Sicher belegen kann ich das aber alleine schon deshalb nicht weil mir nicht genügend Referenzfahrzeuge bekannt sind.
Zumindest ist mir bis jetzt kein silber/schwarzer Italiener aus 69er bekannt.
Zusammengefasst kann man sagen dass, das Farb-Schema für den Euroexport eine Vermischung ist die sich sowohl am US Export als auch am deutschen System orientiert.
Der einzig wirklich wahre Grund für die Komplexität liegt natürlich darin begründet das der Hersteller, sich seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung voll bewusst, solchen „bekloppten“ Menschen wie uns 40 Jahre später die Gelegenheit zu bieten wollte, ihre Freizeit "sinnvoll" zu gestalten.
Gruss, José