Autor Thema: Leerlauf unrund, Ruckeln im Schiebebetrieb, Standgas nicht einstellbar  (Gelesen 5436 mal)

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Offline Juergen

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Nabend,

ich plag mich grad mit meinem GT, der irgendwie nicht will (19S mit original Solex)
Angefangen hat das nach einer längeren unauffälligen Fahrt, der Motor läuft im Standgas nicht rund, das Standgas ist nicht einstellbar und im Schiebebetrieb ruckelt der Motor, so wie wenn er im Schiebebetrieb immer noch schluckweise Sprit bekommt.

Folgendes wurde schon kreuz- und quergetauscht, aus Fahrzeugen, die damit liefen:
Verteiler, Zündkabel, Verteilerkappe, Zündspule, Kerzen.
Ansaugrohr am Motor ist fest
Das waren alles Mitverdächtige, doch mittlerweile denke ich nicht mehr, daß die was damit zu tun haben.

Der Vergaser wurde geöffnet, gereinigt, durchgeblasen.
Ich fand aber wenig, das daran beteiligt sein könnte. Etwas Rostbelag in der Schwimmerkammer, vermutich ausm Tank. Sonst nix.
Schwimmernadelventil schließt ordentlich, der Schwimmer kann schwimmen (hatte ich auch schon, einen Taucher).

Bei der zweiten Demontage des Vergasers habe ich dann mal Ebenheit des Fußflansches angeschaut, der war schon wieder krumm. Also habe ich den glattgezogen, das gab die erste kleine Verbesserung.

Wenn der Motor ganz kalt ist, dann läuft er die ersten 20 Sekunden ganz passabel, aber sobald die erste Wärme aufkommt, geht das Gestolper los.

In allen Fällen läuft der Motor unter Last gut, da merkt man garnichts, der zieht und marschiert, als wäre gar nichts. Erst wieder im Schiebebetrieb geht das Geruckel los.

Bei der Vergaserschau sind mir zwei Dinge aufgefallen, die mir komisch vorkommen.
Zur Erklärung ein Bild, Achtung, nicht aufregen, das sind Bilder vom Vergaser aus dem Jahr 2012, als ich den Vergaser das erste mal abnahm.
Erstens "regnet" es im Leerlauf aus dem Rohr im rechteckigen Kasten relativ stark raus, also da kommt meiner Meinung anch recht viel Sprit und zweitens läuft er fast ganz normal im Leerlauf, wenn ich die zwei Düsen im runden Kreis mit den Fingern zuhalte.
Mir kommts so vor, als würde der zuviel Sprit im Leerlauf bekommen.

Irgendwelche Ideen von Leuten, die sich mit dem Vergaser auskennen?

Gruß
Juergen

Offline GT 71

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Hallo Jürgen,
ich kann nur sagen, dass ich jahrelang ähnliche Probleme mit dem Solex hatte. Er lief im Stand immer unrund und ging unter 1000 Umdrehungen meist an der Ampel aus.

Hab dann zwei gebrauchte andere Solex Vergaser ausprobiert. Es wurde nicht wirklich besser.

Dann stand ich vor der Entscheidung meinen Solex professionell überholen zu lassen oder fürs gleiche Geld einen neuen Weber zu kaufen.

Ich hab mich letztendlich für den Weber entschieden. Ist schon ca. 15 Jahre her und ich hatte nie mehr Probleme im Leerlauf.  :grins:

Gruß
Thorsten
Schraubst du noch oder fährst du schon?

Offline Ewald

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  • selber schuld !
Das kann aber definitiv keine Lösung für Juergen sein.
Das ist keine Lösung sondern nur eine Umgehung des Problems.
Bin schon gespannt was es ist.
Ich denke auch, dass da einfach unkontrolliert immer ein bisschen zu viel Sprit rein läuft,
aber wo?
Ewald

Offline GT/J

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Hallo Juergen
Nach Deiner Beschreibung zu Urteilen könnte es sein, das bei dem Vergaser das Leerlaufsystem nicht richtig
arbeitet.
Als erstes würde ich die Leerlaufdüse mal genau untersuchen ob diese nicht ggf. Verstopft ist.
Nimm einen dünnen Draht (Ölwechselanhänger) und Reinige die kleine Bohrung die sich vorne befindet.
Die Erklärung warum bei dem Vergaser Kraftstoff im Leerlauf aus dem Gemischrohr (Viereckiger Kreis) kommt
ist das die Drosselklappe durch die Einstellschraube für die Leerlaufdrehzahl zu weit geöffnet ist und somit
mehr Unterdruck (Luftgeschwindigkeit (Venturi Effekt) entsteht und dadurch Kraftstoff aus dem Rohr austritt.
Ich denke doch das Du alle anderen Düsen auch genau geprüft, gereinigt und an der richtigen Stelle wieder eingebaut hast.
https://www.ruddies-berlin.de/32TDidOPEL.htm Hier kannst Du die Düsen-Bestückung prüfen.
Auf dem angehängten Bild ist blauer Pfeil die Leerlaufeinstellschraube, der rote die Leerlaufdüse und gelber
die CO oder Gemischschraube. Diese habe ich für die Grundeinstellung mit Gefühl ganz hinein gedreht und dann
ca. 2 bis 2,5 Umdrehungen herausgedreht.
Ansonsten solltest Du den Vergaser wieder komplett Zerlegen und mit Verdünner oder Aceton reinigen.
Ultraschallbad ist auch eine Möglichkeit.
Gruß Roland

Offline Juergen

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Hallo,

das auf dem Bild ist genau meine Vergaserausführung, der ganz alte Vergaser.

Die Düsen hatte ich alle schon draußen, auch die Leerlaufdüse. Durch die Bohrungen der Leerlaufdüse (die sind ja nicht mal so klein) bin ich mit einer Düsenreibahle, aber natürlich ohne die zu weiten.
Druckluft usw. war alles schon im Einsatz.

Diese Ausführung Vergaser hat keine Leerlaufeinstellschraube, man dreht direkt an der Drosselklappe.
Klar kann jetzt da die Klappe zu weit offen sein, aber sonst läuft er gar nicht.

Mit der Bedüsung bin ich jetzt 10 Jahre rumgefahren, war alles gut. Ist eine 130er und 110er oben und unten in der Schwimmerkammer eine 125er und 120er.
Die waren schon drin und daher hab ich die so gelassen.

Was macht eigentlich dieses Heißlaufventil Nr. 29.
Das kleine Stöpselchen ist im kalten Zustand beweglich. Geht das Ding auf oder zu?


Offline GT/J

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Das Heißluftventil ist ein Bi Metall das bei Hitze öffnet. Kalt sollte es zu sein.
Du schreibst das bei der Leerlaufdüse die Bohrungen nicht klein sind. Die rundum angebracht sind nicht
aber vorne die wichtigere schon.
Falls dort ein Fremdkörper drin steckt, genau Prüfen das dieser entfernt wird. denn wenn man diesen nur nach hinten drückt
kann es vorkommen das dieser wenn er nicht richtig entfernt wird nach kurzer Zeit wieder die Düse verstopf.
Gruß Roland

Offline Silicium

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Hallo Juergen,
wie Roland schon schreibt: Das Heißleerlaufventil ist ein Ventil mit Feder. Die Bi-Metallfeder hebt sich bei 90°C von der Ventilfeder ab, das Heißleerlaufventil öffnet sich und gibt die Zusatzluftbohrung frei.
Gruß Johannes

Offline Juergen

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Nabend,

Roland, die vordere Bohrung hab ich vergessen zu erwähnen. Ich zwicke für solche Bohrungen immer eine Borste von einer Drahtbürste ab, da war ich natürlich auch drin.

Meine Frage nach dem Heißlaufventil war natürlich überflüssig wie ein Kropf, ich hab ja gesehen, daß das ein Bimetall ist.
Und ich hab das Ding ja einfach ausbauen können und habs mal angefönt. Richtig, es geht auf, wenn es warm wird.

Und weil ich noch andere Vergaser hier hatte, hab ich eines dieser Ventile von denen genommen, die nicht so seltsam aussahen. War sogar von einem Einfachvergaser, vermutlich aus meinem Manta A von seinerzeit oder irgendeinem Kadett.
Und siehe da, er läuft, als wäre nichts gewesen.

Probefahrt 25 km, hat kein einziges Mal gespuckt.

Danke und Gruß
Juergen

Offline GT/J

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Hallo Juergen
Das was ich jetzt schreibe mache ich nicht gerne, aber mit Deiner Fehlerquelle bin ich nicht einverstanden.
Das Heißluftleerlaufventil kann nicht die Ursache gewesen sein. Man sollte die Funktion und Aufgabe des Ventils
verstehen. Kurz es kann nur eine ,,kleine" Menge Falschluft einströmen lassen.
Aber eine verstopfte Leerlaufdüse bringt genau die Fehler die Du in Deinem 1. Beitrag beschrieben hast.
Ich habe es heute an einem Vergaser ausprobiert und die Leerlaufdüse mit einem abgebrochenem Zahnstocher
dicht gemacht. Ebenfalls habe ich das Heißluftleerlaufventil im Leerlauf mit einem Draht geöffnet, der Motor lief
dadurch etwas höher von der Drehzahl und nicht mehr ganz so Rund aber er ist nicht ausgegangen.
Abschließend möchte ich erwähnen das dieses keinen Angriff auf Dich als Person sein soll.
Es ist Mechanik und Vergaserkenntnis.
P.S. Wenn jemand der hier mitließt und die Aufgabe des Ventils erklärt haben möchte bin ich gerne bereit
Gruß Roland

Offline Juergen

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Kein Problem.
Komm vorbei, ich hab das Ventil noch hier. Dann tauschen wir zurück und vergleichen.

Ich hatte gestern nochmal speziell die Leerlaufdüse gestochert, ergab keine Besserung.
Und dann aus einer Eingebung heraus das Ventil gegen eines das im Keller noch an einem Vergaser war, getauscht.