Autor Thema: Unwucht im Schwungrad Automatikgetriebe  (Gelesen 3981 mal)

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Offline Sommerfahrer

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Unwucht im Schwungrad Automatikgetriebe
« am: 18. September 2017, 22:10:19 »
Hallo Experten,
bevor ich mir als Laie zu viel Arbeit mache oder sogar irgendwelchen Mist baue, möchte ich euch gerne mein Problem schildern; in der Hoffnung bessere Vorschläge von euch zu erhalten.
Ab Tempo 70 spüre ich im Wagen Vibrationen die man kennt wenn die Räder schlecht ausgewuchtet sind. Das kann ich aber als Ursache ausschließen.

Bei geöffneter Revisionsklappe an der Getriebeglocke konnte ich bei Leerlaufdrehzahl eine Unwucht im Schwungrad erkennen. Wenn man das sieht kann man sich gut vorstellen, dass dadurch das Dröhnen und Wummern im Fahrzeug entsteht. Durch die Öffnung sind 5 Schrauben zu sehen, die das Schwungrad mit der Kurbelwelle verbinden. Außerdem sieht man 3 Schrauben als Verbindung zwischen Schwungrad und Wandler.
Eine Schraube am Wandler war lose und ich konnte sie um ungefähr zwei Gewindegänge anziehen. Damit hatte ich die Unwucht in vertikaler Richtung einigermaßen beseitigt.
Allerdings bleibt im Moment noch eine horizontale Unwucht. Das heißt, das Schwungrad ist nicht mit der Kurbelwelle zentriert.
Da ich das Getriebe samt Wandler nicht ausbauen möchte, suche ich eine Lösung die Zentrierung auf anderem Weg zu erreichen.

Ich hatte mir überlegt, die fünf Schrauben an der Kurbelwelle etwas zu lösen und das Schwungrad so zu verschieben, dass alle äußeren Punkte des Schwungrades den gleichen Abstand zu einem Fixpunkt, z.B. am unteren Rand der Getriebeglocke haben. Um zu messen ob die Abstände gleich sind, würde ich die Kurbelwelle über den Anlasser Schritt für Schritt weiterdrehen.
Hoffentlich ist das so zu verstehen.
Vielleicht habt ihr eine bessere Idee zur Vorgehensweise.
Gruß
Gunnar

Offline Juergen

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Re: Unwucht im Schwungrad Automatikgetriebe
« Antwort #1 am: 18. September 2017, 23:00:56 »
Nabend,

also, es ist zwar schon ein wenig her, daß ich das letzte Schwungrad abgebaut habe, aber ich hätte aus dem Kopf behauptet, daß das 6 Schrauben sind.
6 Schrauben für Schwungrad an Kurbelwelle und es sind Paßschrauben.

Ich denke, das geht nicht ohne Ausbau, aber ich denke auch, daß da noch mehr faul ist.
Außerdem bezweifle ich den großen axialen Rundlauffehler des Schwungrades, denn sonst würde das der Anlasser auch mitbekommen.

Außerdem zieht man die Schrauben vom Schwungrad doch so ordentlich fest, daß ich mir nicht vorstellen, daß das durch die kleine Öffnung brauchbar machbar ist.

Gruß
Jürgen

Offline Reiner

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Re: Unwucht im Schwungrad Automatikgetriebe
« Antwort #2 am: 19. September 2017, 00:17:46 »
Jürgen hat recht, es sind 6 Schrauben.

5 "normale" Schrauben und 1 Paßschraube.
Diese hat eine Markierung, ich meine ein P, da bin ich mir aber nicht zu 100% sicher

Außerdem wird das ganze auf der Kurbelwelle zentriert.

Wenn da also etwas schlägt oder eine Unwucht hat müssen ich die Schrauben so weit gelöst haben das die Mitnehmerscheibe (Schwungrad ist es ja beim Automatik nicht) von der Zentrierung runter ist.

Ich würde das mit dem "Schlagen" nochmal prüfen.
Wenn es wirklich so ist, gehe ich mit Jürgen mit, dann muß  das Getriebe raus.
Gruß Reiner

Offline Sunny

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Re: Unwucht im Schwungrad Automatikgetriebe
« Antwort #3 am: 20. September 2017, 17:35:55 »
Hier ein Paar Bilder im ausgebauten Zustand, da ich gerade dabei bin einen 1,9 S Motor zu Überholen. Das ganze stammte aus einem Ascona A Bj. 1972.....
LG Sunny!

Offline Sommerfahrer

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Re: Unwucht im Schwungrad Automatikgetriebe
« Antwort #4 am: 21. September 2017, 17:20:30 »
Ok, es sind sechs Schrauben an der Kurbelwelle.
Das Anziehen der Schraube am Wandler hat leider nur geringe Besserung gebracht.
Aufgefallen ist mir, dass die Schwingungen bei etwa 2500 bis 3000 U/min einsetzen, allerdings nur in der gewählten Stellung "D".
Wenn in "S" fahre sind die Schwingungen kaum bzw. gar nicht zu spüren. Also ist das alles Geschwindigkeitsabhängig.
Ich werde mich in der kommenden Woche mehr um das Fahrwerk kümmern und mich, mit hoffentlich neuen Erkenntnissen, bei euch melden.
Danke für eure Hinweise.
V.G.
Gunnar

Offline joemanner

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Re: Unwucht im Schwungrad Automatikgetriebe
« Antwort #5 am: 21. September 2017, 17:49:58 »
Dann tippe ich auf das Lager, bzw den Dämpfungsring des Lagers am Eingang des Hinterachs- Deichselrohr.
Sofern es jetzt beim Fahren in Stellung "D" auftritt und nicht im Stand wie zuvor.

Gruess, Joe
Liebe geht durch den Wagen

Offline Sommerfahrer

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Re: Unwucht im Schwungrad Automatikgetriebe
« Antwort #6 am: 22. September 2017, 21:05:29 »
@Joe: Woraus schließt du auf das Hinterachsrohr? Müssten die Schwingungen dann nicht bei beiden Wahlhebelstellungen (D und S) auftreten?


Offline joemanner

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Re: Unwucht im Schwungrad Automatikgetriebe
« Antwort #7 am: 23. September 2017, 00:03:30 »
Nein, weil die Drehzahl der Kardanwelle proportional zur Geschwindigkeit ist.
Im 2. Gang müsstest du mit ca 5000 Umin fahren. Das hast du sicher nicht versucht.
Zum Anderen ist dieses Vibrieren bei 80 - 100km/h nicht unüblich.
Ein nicht optimal ausgerichtetes Antriebssystem erzeugt Schwingungen.
Ein Kardangelenk, welches einen gekrümmten Abgang hat, dreht am Abgang nicht homogen und gleichmäßig. Der Drehbewegung ist eine Sinusschwingung überlagert.
Am deutlichsten spürt, hört und fühlt man dies, wenn das Auto voll beladen ist.
Spätere Opels hatten dann am Achshals zusätzliche Gewichte angeschraubt, welche die Resonanzfrequenz zu tieferen Drehzahlen verschoben hat.
Daher ist es meist kontraproduktiv, sogenannte verstärkte Dämpfungsringe zu verwenden.
Diese steifen Ringe lassen ein Taumeln des Kardanabganges nicht zu und koppeln somit härter und direkter die Antriebsschwingungen auf die Fahrgastzelle.

Gruess, Joe :wink:
Liebe geht durch den Wagen

Offline WeHa

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Re: Unwucht im Schwungrad Automatikgetriebe
« Antwort #8 am: 23. September 2017, 16:49:34 »
@ Joe - bei deinen Beiträgen kann man immer noch etwas dazu lernen!  :tumb: :tumb:

Offline joemanner

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Re: Unwucht im Schwungrad Automatikgetriebe
« Antwort #9 am: 24. September 2017, 22:38:21 »
Danke Wolfgang  :tumb:  :bier1:
Liebe geht durch den Wagen