Autor Thema: Nie wieder Ölwechseln = Umwelt schonen  (Gelesen 4367 mal)

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Offline anro71

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Nie wieder Ölwechseln = Umwelt schonen
« am: 10. März 2005, 11:09:36 »
Hallo Zusammen,

ich erlaube mir mal ein etwas anderes Thema hier anzusprechen, hoffe es interessiert den ein oder anderen ´wink´

Es handelt sich um die Resourcenschonung von Autoölen durch den Einbau eines sogenannten Feinstfilters, oder auch Trabold-Filters.

Trabold - Feinstfilter


Ich habe vor gut 5 Jahren das erste mal davon gehört. Es war ein Bericht in einem Automagazin. Dann einige Zeit später, fand ich einen Fachartikel darüber und schon war mein Interesse geweckt. Zusammen mit drei weiteren Berufskollegen, haben wir uns an eine weitere Recherche begeben und haben uns am Ende dazu entschlossen diese Trabold-Filter bei unseren Fahrzeugen einzubauen.

Ich selber fahre den Trabold-Filter nun schon seit 4 Jahren in meinem Calibra 2.5 V6 und habe damit ca. 70´000 km zurückgelegt, ohne einen Ölwechsel. Das Öl (hochwertiges Mehrbereichsöl 15W40) ist leicht dunkel undimmer noch leichtfliessend, im Gegensatz zu ungefiltertem Öl nach 15\´000 km, welches dann Pechschwarz und hochviskos ist.

Auch meine Kollegen (Golf 2 mit damals 120\´000 km, jetzt 180\´000 km, Madzda 626, und BMW M3) sind absolut zufrieden mit den Ergebnissen, unserer \"Langzeiterfahrungen\".

Sicherlich sind die Anschaffungskosten nicht gerade ein Schnäppchen (ich hab damals incl. 6 Filtereinsätze um die 600 DM gezahlt), aber der Beitrag zur Umwelt- und Resourcenschonung ist mir das Wert. Ausserdem kann man den Trabold-Filter jederzeit in das nächste Auto einbauen und somit armotisiert sich die Geschichte auf jeden Fall.

Also, vielleicht habe ich ja das Interesse des einen oder anderen geweckt, was mich freuen würde  

Grüsse
Andreas




Offline Jur

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RE: Nie wieder Ölwechseln = Umwelt schonen
« Antwort #1 am: 10. März 2005, 11:53:35 »
Das Thema mit dem Dauerölfilter ging hier schon durch die Fachpresse.

Im Gegensatz zu schweizer Autozeitschriften sind die deutschen nicht neutral.

Alleine schon wegen den vielen tausenden Leserbriefen, die ankommen würden,
wenn schon wieder mal ein Alfa Romeo besser getestet werden würde als ein BMW.
Und dann muß man in Deutschland erst eimal alles runtermachen, was neu auf den Markt kommt.

Ich kann mich so ungefähr an das Ergebnis eines Tests erinnern.
Natürlich wurde der in Zusammenabeit mit einem Ölhersteller durchgeführt, wegen dem
Meßequipment.
Also:
Öl wie neu. Aber die Additive, die reinkommen, um aus einem Einbereichsöl
ein Mehrbereichsöl zu machen, wären irgendwann wirkungslos.
Neue Additive kommen also nur durch Nachfüllen in das Öl.
Bei Autos, die nur kurze Strecken gefahren werden, wird der Wasseranteil im Öl immer
höher. Damit Öl Wasser aufnehmen kann, sind spezielle Additive beigefügt.
Das Wasser verschwindet nur bei langen Strecken.  Das gilt auch für Benzin. ( Ölverdünnung )

Fazit:
Bei jährlichen Fahrleistungen ( Autobahn ) ab etwa 40 000 km lohnt das Filter. ( auch finanziell )
Alle Benutzer, die viel viel weniger fahren, schaden dem Motor.

Ich habe in einem anderen Forum gelesen,daß jemand wegen´häää?´ einem neuartigen  Filter zwei Motorschäden an Dieselfahrzeugen einer Firmenflotte hatte.
Ich weiß nicht, ob es um dieses Filter ging, es ging um eines im Nebenstrom.
Gruß, Jur

Offline Andreas

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RE: Nie wieder Ölwechseln = Umwelt schonen
« Antwort #2 am: 10. März 2005, 12:14:20 »
mahlzeit

ist diese diskussion technisch fundiert zu führen ?
oder ergeht sie sich irgendwann in philosophieschen aspekten ?
denn:
der umweltbegriff wird gerne strapaziert.
der filter muss auch erst mal hergestellt werden.
und
und
und

sofern ich beim ölwechsel das zeugs nicht in  den rinnstein kippe sondern ordentlich der verwertung zuführe UND UND UND das zweitraffinat auch wieder verwende (was hier ja wohl keiner macht) komme ich in der umweltbilanz sicher besser weg.
(ihr merkt, kein wort über irgendwelche preise)
Lamp in Lamp out - Andreas
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Offline anro71

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RE: Nie wieder Ölwechseln = Umwelt schonen
« Antwort #3 am: 10. März 2005, 12:28:50 »
Hallo Jur,

ich habe diese Artikel in einem deutschen Magazin gelesen, denn ich bin ja aus Deutschland, wie meine ehemaligen Berufs-Kollegen auch - wohne und arbeite aber seit etwas mehr als drei Jahren hier in der Schweiz.

Bzgl. den Tests kann ich folgendes ergänzend hinzufügen. Nachdem wir in unsere Fahrzeuge die Filter eingebaut hatten, habe ich mich bei meinem damaligen Arbeitgeben (grosser Chemie-Pharmakonzern) dafür eingesetzt, dass auf Basis einer Kosten-Nutzen-Analyse Filterpatronen für die Hydraulikpumpen getestet werden.

Diese Tests wurden in den eigenen Versuchslabors durchgeführt und sind somit komplett unabhängig. Die Resultate waren alle positiv (Schmierverhalten, Viskosität, Lichtbrechung, Zusammensetzung (HPLC-Analyse), Wassergehalt usw.)

Es ist nicht richtig, dass die Feinstfilterung die Zusammensetzung des Öles, vor allem die zugefügten Additive, verändert. Die Additive haben Molekülgrösse und die Feinstfilterung ist im Bereich einiger my. Somit können Additive nicht herausgefiltert werden.

Durch das Material des Filter (ähnlich Papiergewebe) wird entstehendes Wasser sogar um ein vielfaches besser aus dem Öl entfernt, als ohne Feistfilterung.

Weitere Vorteile sind:
- Kleinstpartikel werden absorbiert, so dass verminderte Ablagerungen im Motor stattfinden = geringerer Verschleiss von Bauteilen, längere Erhaltung von Spaltmassen
- Durch den parallelen Einbau zum normalen Ölfilter und Rückführung in den Ventildeckel, erhalten die beim Starten \"trockenen\" Motorteile (Nockenwelle, Kipphebel usw) bereits Öl und werden geschmiert = geringerer Verschleiss
- Durch das Filtergehäuse ist so zusagen ein zusätzlicher \"Ölkühler\" vorhanden, so dass thermische Probleme auch minimiert werden können

Ich habe auch bemerkt, dass meine ohnehin sparsamer Motor etwas weniger verbraucht (0,1-0,2/100km)

Man sollte sich nicht durch eine Erdöl-Lobby in die Enge treiben lassen. Entscheiden muss jeder selber. Informationen gibt es genügend im Netz oder, wenn ihr wollt durch mich  

Grüsse
Andreas

Offline anro71

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RE: Nie wieder Ölwechseln = Umwelt schonen
« Antwort #4 am: 10. März 2005, 12:38:10 »
@Andreas

es sollte weniger eine Diskussion werden, denn mehr eine Information, dass es eine Möglichkeit gibt, etwas anderes zu machen als andere.

Hinsichtlich deiner Anmerkung bzgl. Ökobilanz: es sind viele Daten vorhanden, welche jedoch sicherlich den Rahmen in diesem Forum sprengen würden.

Du hast sicherlich recht, das es leicht in eine philosophische Ansichtssache abgleiten kann, aber wie ich schon vermerkt habe, entscheiden kann jeder selber

Grüsse
Andreas

Offline Hubi

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RE: Nie wieder Ölwechseln = Umwelt schonen
« Antwort #5 am: 10. März 2005, 14:18:40 »
Hallo!
Hab auch schon öfters über diesen Feinfilter gelesen. Möchte noch hinzufügen, in der Industrie wird übrigens bei vielen Maschinen kein Öl gewechselt, es wird herausgepumpt und über eine Zentrifuge gereinigt, danach wieder verwendet. Hauptsächlich Wasser ist hier der "Verschmutzer", beim Auto kommt noch Verbrennungsruß und Abrieb dazu (der ja nun im Feinfilter hängenbleibt) . So eine Ölreinigung mit einer solchen Zentrifuge wäre hier noch eine sinnvolle Ergänzung.
mfg
Hubi

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RE: Nie wieder Ölwechseln = Umwelt schonen
« Antwort #6 am: 10. März 2005, 20:09:01 »

hey,

der filter wird ja eine bessere wirkung haben aber
wie kan der die alterung vom öl abhalten?
die molekulketten werde ja nicht besser und die
aditive auch nich?

samuel  

Offline anro71

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RE: Nie wieder Ölwechseln = Umwelt schonen
« Antwort #7 am: 14. März 2005, 09:40:43 »
Hallo Samuel,

das ist eine berechtigte Frage und die Antwort ist sehr einfach - der Filter kann die Alterung des Öles nicht verhindern.

Der Filter hat den Vorteil, dass er die Alterung des Öles in einem gewissen Bereich verlangsamt. Dies geschieht durch zwei wesentliche Aspekte. Zum einen absorbiert der Filter, durch die speziellen Materialeigenschaften, Wasser aus dem Öl. Das sich bildende Wasser hat einen schlechten Effekt auf das Öl. So verändert sich nicht nur die Viskosität in einem kleinen Bereich (Öl und Wasser sind in einem gewissen Bereich löslich), sondern auch und vor allem die thermischen und Schmiereigenschaften des Öl\´s verschlechtern sich, d.h. weniger Schmierwirkung und eine kleinere thermische Wärmekapazität = Wärmespeicherung des Öl wird kleiner, was eine schlechtere Wärmeabfuhr bedeutet.

Wird nun das Wasser weitestgehend gebunden, können diese negativen Eigenschaften verringert werden.

Die \"Alterung\" des Öles erfolgt hautsächlich durch die Verbrennung und thermische Zersetzung der langkettigen Kohlenwasserstoffe. Diese zersetzten Bestandteile sind Verantwortlich für die schwarze Verfärbung des alten Öles. Werden nun diese Bestandteile nicht herausgefiltert, was der normale Filter nur in einem gewissen Bereich kann, so werden die thermischen Eigenschaften des Öl´s (analog wie bei Wassergehalt) verschlechtet, und immer mehr dieser zersetzten und \"gealterten\" Bestandteile des Öl entstehen. Daher hat ein normal gefiltertes Öl eben eine gewisse Lebendauer und ein Feinstgefiltetes Öl eine nahezu unbegrenzte Lebendauer - bei normaler thermischer Belastung.

Die Feinstfilterung hat den Vorteil, alle störenden Bestandteile, wie zersetzes Öl, Abrieb, Fremdstoffe, Späne usw. aus dem Ölkreislauf zu entfernen und lediglich sauberes, optimal fliessfähig und schmierfähiges Öl an die Motorenteile gelangen zu lassen.

Wie bei jeder Motordurchsicht gehört auch der Ölstand zu den normalen Dingen, hier füllt man die Leckage (die jeder Motor hat) oder eben der Anteil des "gealterten" und zersetzten Öl´s nach. Diese Menge ist jedoch bei einem feinstgefilterten Öl im Bereich einiger ml/100 km.

Also, als Antwort auf deine Frage: der Filter verhindert nicht die Alterung des Öl, sondern reduziert die negativen Eigenschaften auf ein Minimum, welche zur Alterung des Öl führen.

Grüsse
Andreas

Offline anro71

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RE: Nie wieder Ölwechseln = Umwelt schonen
« Antwort #8 am: 14. März 2005, 13:39:39 »
Hallo Thomas,

der Filter besteht aus einem Aludruckgehäuse, was du auch auf der Homepage von Trabold sehen kannst. In diesem Gehäuse ist die Filterpatronen eingebaut. Es ist ein Flies-Papierähnliches Gewebe, was fast aussieht wie eine längliche Toilettenrolle (keine Kommentare hierzu ´wink´ ), mit einer Filterleistung bis auf einige my (1/10´000 mm) herunter.

Diese Filterpatronen wechselst du in einem regelmässigen Turnus. Ich wechsle sie alle 15´000 km = 1 mal im Jahr. Den jetzigen habe ich bereits 17´000 km drin und ich merke, dass das er langsam erschöpft ist.

Das Druckgehäuse ist auf der einen Seite mit einem Deckel versehen. Dieser ist mit 3 Schrauben gesichert. Wenn der Wechsel ansteht, klemmt man den Zugangs- und Rückflussschlauch einfach mit einem Quetschbritte ab. Dann kannst du die Patrone in 2 minuten Wechseln. Der Verlust an Öl, ist lediglich derjenige, welcher im Filtergewebe ist und welchen du \"verkleckerst\".  

Viele bauen das Filtergehäuse im oberen zugänglichen Bereich, z.B. neben dem Ventildeckel usw. ein. Dann musste du nicht mal grossartig Schläuche abklemmen. Deckel auf - Patrone raus/rein - Deckel drauf. Ich habe meinen aus Platzgründen (Calibra V6) im vorderen linken Radhaus platziert - schön im Wind und gut von unten zugänglich.

Grüsse
Andreas

Offline anro71

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RE: Nie wieder Ölwechseln = Umwelt schonen
« Antwort #9 am: 15. März 2005, 06:40:40 »

gern geschehen :-D

Die meisten von uns haben aber nicht nur GT´s in der Garage stehen ´wink´

Grüsse
Andreas