Opel GT Forum
Das GT Forum => GT Original => Thema gestartet von: GT 71 am 28. Mai 2021, 16:46:03
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Hallo zusammen,
Ich wollte die Ölpumpe neu abdichten und habe statt der original Dichtung einen Streifen Silikondichtmasse verwendet.
Zunächst war alles gut. Öldruck war da, Motor lief.
Ich bin ca. 1km gefahren, dann ging der Motor plötzlich aus. Kein Öldruck und keine Zündung.
Beim händischen Drehen des Motors bleibt der Verteiler stehen
Nach Öffnen der Ölpumpe hab ich festgestellt dass das Antriebsritzel fest ist.
Habt ihr ein paar Tipps was da alles kaputt sein könnte und wie ich am besten vorgehe?
Danke euch!
Gruß
Thorsten
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Verteiler ist gezogen? Wenn nicht, ist es normal, dass das Ritzel fest ist.
Defekt könnte sein:
Am Verteiler Antrieb ist ein Scherstift, der könnte ab sein.
Oder der Antriebszapfen für das Ölpumpen Zahnrad
Ölpumpendeckel
Zahnrad
Steuergehäuse
Ich würde zuerst den Verteiler ziehen und diesen auf Schäden überprüfen.
Wenn der sich nicht dreht, ist vermutlich der Scherstift am Zahnrad ab.
Das treibende Zahnrad sitzt auf der Kurbelwelle hinter der Riemenscheibe.
Das könnte auch was haben oder der Nutenstein (Passfeder) der es antreibt.
Dann überprüfen, ob das angetriebene Ölpumpenzahnrad herausgeht.
Sind da Schäden? Ebenfalls den Lagersitz und Gehäuse betrachten.
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Leider hast du vergessen den Zahnradüberstand zum Deckel zu messen---Da du anscheinend mit dem Silikon eine zu dünne Dichtung gemacht hast , werden sich die Räder in den Deckel gefressen haben--Verteilerwelle unten vielleicht abgerissen !!
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Das ist das Problem:
Es gibt verschiedene Ölpumpen und Deckel.
Bei den "neueren", wie zum Beispiel der 2,2 und 2,4l darf keine Papierdichtung rein, da wird tatsächlich nur mit Dichtmasse gearbeitet.
Wenn man das bei den alten Motoren macht, wird es nicht besser, sondern schlechter :zwinker:. Nämlich kaputt...
Das Ergebnis siehst Du ja selbst.
Die Papierdichtung hat ca. 0,1mm, das ist in dem Fall sehr viel.
Wenn der Überstand 0,05mm ist, klemmen halt 0,05mm :zwinker:
Das ist mehr wie eine Presspassung.
So Nebenbei: Wenn der Öldruck nachlässt ist es in den wenigsten Fällen die Pumpe, sondern meist ausgelutschte Lager an der Kurbel- oder Nockenwelle...
Verteilerwelle unten vielleicht abgerissen !!
Möglich, aber eher der Stift am Zahnrad, da sich der Verteiler ja auch nicht dreht :zwinker:
Beim händischen Drehen des Motors bleibt der Verteiler stehen
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Danke für euren schnellen Antworten.
Also der Verteiler und die Verteilerwelle haben kein Problem. Das Ritzel vom Verteiler flutscht unten direkt raus wenn ich den Ölpumpendeckel abnehme. Dann lässt sich der Verteiler auch drehen, wenn das Verteilerritzel nicht durchs treibende Ritzel blockiert ist.
Das treibende Ritzel in der Ölpumpe ist fest und ich bekomme es mit leichten schlägen nicht heraus. Mit einem Schraubendreher wollte ich nicht dran rum hebeln um das Gehäuse nicht zu beschädigen. Wie bekomme ich das raus? Oder muss eh das gesamte Steuergehäuse raus?
Der Ölpumpendeckel sieht eigentlich nicht sehr verkrazt oder beschädigt aus, eher normal.
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Da hast Du die Funktion nicht richtig erkannt.
Nicht das Ritzel der Ölpumpe treibt den Verteiler an, sondern anders herum :zwinker:
Die Ritzel in der Ölpumpe werden vom Verteiler angetrieben.
Das eine hat eine Welle mit einer Nut, das wird mit dem Zapfen vom Verteiler bzw. der Verteilerwelle angetrieben.
Das Andere hat nur eine Bohrung und ist auf eine Welle gesteckt, es wird durch das Erstere angetrieben.
Die fallen normal beide nach unten raus :zwinker:
Notfalls mit einer Spitzzange herausziehen.
Wenn sich das Ritzel mit der Bohrung nicht drehen lässt hat es wohl gefressen :zuck:
(https://up.picr.de/41302236oa.jpg)
Die Verteilerwelle wird über ein Ritzel an der Kurbelwelle angetrieben.
Lässt sich der Verteiler drehen, wenn nur die Zahnräder der Ölpumpe fehlen, ist entweder das Ritzel auf der Verteilerwelle lose oder das an der Kurbelwelle.
Wie ich übrigens schon geschrieben habe :zwinker:
Im eingebauten Zustand darf sich der Verteiler nicht drehen lassen! :no:
In dem Fall muss die Benzinpumpe weg, die übrigens auch von der Verteilerwelle angetrieben wird.
Die M8er Schraube an der Pratze lösen und den Verteiler nach oben ziehen.
(https://up.picr.de/41302235zy.jpg)
An diesem Ritzel wird Dein Problem liegen, vermutlich ist der Stift abgeschert.
Das an der Kurbelwelle eher nicht der Grund, da dieses zusätzlich von der Riemenscheibe geklemmt ist.
Es sei denn es ist gebrochen oder "Zahnlos"
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Danke Reiner für deine ausführliche Antwort. :tumb:
Ja ich hab die Funktion der beiden Ritzel verwechselt. Jetzt kann ich das Problem denke ich stark eingrenzen.
Also das getriebene Ritzel der Ölpumpe ist gefressen. Werde ich hoffentlich irgendwie raus bekommen.
Durch den Stillstand der Ölpumpe wurde der Verteiler angehalten und der Motor drehte weiter. Ich kann den Verteiler im eingebauten Zustand drehen und die Bezinpumpe hat volle Förderleistung wenn ich den Anlasser betätige.
Daraus schließe ich dass die Verzahnung zwischen Kurbelwelle und Verteilerwelle noch in Ordnung ist und das Problem weiter oben am Verteiler liegt.
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Was verstehst Du unter Verteiler drehen?
Meinst Du verstellen, also der Verteiler im Steuergehäuse verdrehen oder meinst Du den Verteilerfinger?
Dreht sich der Verteilerfinger, wenn sich der Motor dreht? Oder besser, kannst Du den Verteilerfinger verdrehen, wenn der Motor steht?
Beim händischen Drehen des Motors bleibt der Verteiler stehen
Das verstehe ich so, dass der Verteilerfinger stehen bleibt, ist das richtig?
die Bezinpumpe hat volle Förderleistung wenn ich den Anlasser betätige
Du hast aber schon einen 1900 mit mechanischer Benzinpumpe?
Also das getriebene Ritzel der Ölpumpe ist gefressen. Werde ich hoffentlich irgendwie raus bekommen.
Also das auf dem Bild linke?
Wenn das Ritzel der Ölpumpe gefressen hat, hat es etwas an der Verteilerwelle abgerissen.
Mach den Verteiler raus, der muss eh raus.
Wenn der Mitnehmerzapfen ab ist, kann es sein, dass er die Ölpumpe verkeilt, wenn nicht, kannst Du das Zahnrad von oben raus klopfen.
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Ich meine die ganze Zeit den Verteilerfinger wenn ich Verteiler geschrieben habe.
Der lässt sich jetzt bei stehendem Motor drehen.
Der drehende Motor treibt die mechanische Benzinpumpe problemlos an, der Verteilerfinger dreht sich aber nicht mit.
Ich komme erst nächste Woche wieder zum Schrauben. Werde dann den Verteiler ausbauen und wieder berichten.
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Das ist aber komisch.
Wenn sich der Verteilerfinger bei stehendem Motor drehen lässt und das Ölpumpenrad noch drin ist, dann ist die Verbindung von der Verteilerwelle zur Kurbelwelle und gleichzeitig die Verbindung von Verteilerwelle zu Ölpumpenrad offen.
Aber wenn das Ölpumpenrad festgefressen ist, dann lässt sich der Verteilerfinger auch nicht drehen, wenn es nur das Zahnrad wäre.
Der Verteilerfinger und die Ölpumpe sind doch über die Welle verbunden und wenn das Pumpenrad noch im Steuergehäuse ist, dann dürfte sich der Verteilerfinger nur drehen lassen, wenn die Verteilerwelle unterhalb des Zahnrades abgeschert ist.
Nur dann könnte der drehende Motor auch die Benzinpumpe betätigten, denn der Nocken zur Benzinpumpenbetätigung liegt oberhalb des Zahnrades auf der Verteilerwelle.
Aber in dem Fall glaube ich nur schwer, daß die Benzinpumpe noch betätigt wird, da glaube ich eher, daß die Verteilerwelle ausweicht und aus der Verzahnung rutscht.
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Das ist genau das was mich auch stutzig macht :zuck:
Die Symptome passen nicht zueinander.
Egal was ich mir für ein Szenario ausdenke, die Benzinpumpe kann nicht betätigt werden, deshalb meine Frage nach original 1900er.
Ich bin da echt mal gespannt, was da rauskommt, wenn der Verteiler draußen ist.
Wenn Du Glück hast, ist nur der Scherstift ab.
Wenn das passiert ist, was ich mir denke, muss der Motor raus...
Ich drück Dir die Daumen, das ich nicht recht habe...
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Ist irgendwie recht kompliziert zu beschreiben...
Zur Klarstellung:
Nachdem ich liegen geblieben bin, war meine erste Aktion zur Fehlereingrenzung die Spritzufuhr zu überprüfen. Ich habe den Bezinschlauch vom Vergaser abgezogen und in ein Marmeladenglas gehängt. Dann hab ich den Anlasser betätigt und nach ein paar Sekunden war das Glas voll.
In diesem Zustand konnte ich den Verteilerfinger NICHT drehen. Dann hab ich den Ölpumpendeckel abmontiert und das Ritzel, in dem die Verteilerwelle steckt, ist gleich raus gerutscht.
Jetzt war der Verteilerfinger nicht mehr blockiert.
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Da erklärt jetzt einiges. Das war der "missing Link" :zwinker:
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Dann ist der Scherstift vom Verteilerzahnrad ab!
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In diesem Zustand konnte ich den Verteilerfinger NICHT drehen. Dann hab ich den Ölpumpendeckel abmontiert und das Ritzel, in dem die Verteilerwelle steckt, ist gleich raus gerutscht.
Jetzt war der Verteilerfinger nicht mehr blockiert.
Jetzt hab ich es auf dem Schirm, ich bin mir zu 99% sicher
Wie von Anfang an vermutet ist der Scherstift ab.
Dadurch dreht sich das Ritzel auf der Verteilerwelle.
Da Ritzel und Nocke für die Benzinpumpe ein Bauteil ist, wird die Pumpe weiter bewegt.
Das erklärt alle Symptome. :zwinker:
OK Georg war schneller, ist aber aufs gleiche Ergebnis gekommen :zwinker:
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Hallo zusammen,
also ich hab jetzt alle Teile ausgebaut und angeschaut. Anscheinend ist zum Glück wirklich nur der Scherstift abgeschert. Heißt er deshalb so weil es die Sollbruchstelle in der ganzen Kette ist?
Das feste Ritzel der Ölpumpe war sehr fest. Ich musste es lösen indem ich das verteilerseitige Ölpumpenritzel von unten verkehrt herum rein gesteckt haben. Dann bin ich mit einem Schraubendreher quer durch die Nut der Welle und hab mit der Hebelwirkung beide Ritzel in Bewegung bringen können. Dann ging es irgendwann raus. An der Wand des Ölpumpengehäuses sind ein paar kleine Riefen und es ist ein bisschen Metallabrieb mit den Fingern zu spüren.
Einen Teil des abgebrochenen Scherstiftes konnte ich mit einem Magneten aus dem Steuergehäuse holen.
Der andere abgescherte Teil ist nicht mehr auffindbar.
Ich überlege die ganze Zeit ob ein Teil des Stiftes in das Ölpumpengehäuse gefallen ist. Aber da kann ja eigentlich nichts reinfallen wenn alles zusammengebaut ist.
Bekomme ich den Rest des Scherstiftes mit einfachem Werkzeug aus der Verteilerwelle heraus und einen neuen rein?
Ansonsten könnte ich noch einen Ersatz Verteiler einbauen.
Gruß
Thorsten
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Mit einem kleinen Durchschlag raus klopfen, der geht normal gut raus.
Wenn da was weggefallen ist, liegt es jetzt vermutlich in der Ölwanne.
Filter beim nächsten Ölwechsel mal Dein Altöl oder schau an der Ablassschraube, falls Du eine Magnetische hast :zwinker:
Der neue ist einfach nur ein Rundmaterial (Draht).
An den Seiten etwas vernieten.
Keinen Norm-Zylinderstift nehmen, die sind hart und würden nicht abscheren.
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OK. Hat jemand zufällig einen passenden Scherstift für einen Boschverteiler übrig?
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Habt ihr einen Tipp für mich wo ich so einen Scherstift herbekomme? Meine Internetrecherche hat bisher nichts ergeben.
Oder soll ich ganz old School mal beim Bosch Dienst vorbei schauen?
Gruß
Thorsten
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Der neue ist einfach nur ein Rundmaterial (Draht).
An den Seiten etwas vernieten.
Keinen Norm-Zylinderstift nehmen, die sind hart und würden nicht abscheren.
:zuck:
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Du meinst also wirklich ich soll einen beliebigen Draht nehmen, der vom Durchmesser passt? Falls zufällig passend, z.B. einen Spanndraht von einem Maschendrahtzaun?
Das wäre doch viel zu weich oder nicht?
In meinem Fall hat mich das Ding vor größerem Schaden bewahrt. Da würde ich gerne sicher gehen. Deshalb stelle ich so viele Fragen, sorry. ;-)
Gruß
Thorsten
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Hi Thorsten!
Hast du schon einmal SICHERUNGSSTIFT ZÜNDVERTEILER gegoogelt?
Da gibt es ein paar Treffer - allerdings bin ich da zu wenig im Thema um dir einen zu empfehlen.
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Ja, der Durchmesser muß halt passen.
Oder ein Rundmaterial 9S20K ST 37 /50, 16MnCr5 (unbehandelt)...
Sollte ja weich sein, damit es abscheren kann.
Keine abgesägte Schraube, die ist vergütet und zu zäh.
Wenn Du ein genaues Maß willst, kannst Du auch einen Passstift Din 7 (weich) nehmen
https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2380057.m570.l1313&_nkw=Passstift+Din+7&_sacat=0
Halt auf beiden Seiten etwas vernieten (platt klopfen :zwinker: )
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Und zum Schluß die "RICHTIGE" Dichtung am Ölpumpengehäuse machen . Messen und richtig einbauen :-) MFG Robert
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So, GT läuft jetzt endlich wieder. Wir :wink:
Hab die Ölpumpe wieder gängig gemacht und am Verteiler einen DIN7 Stift verbaut.
Außer dem Scherstift war zum Glück nichts kaputt. Richtige Dichtung ist wieder drin.
Danke für eure Tipps! :tumb:
Gruß
Thorsten
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:tumb:
Man muss auch mal Glück haben :zwinker:
In dem Fall hat der Scherstift seinen Zweck erfüllt, bevor mehr kaputt ging.
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Hallo
habe das hier leider zu spät gelesen aber die Stifte sind Zylinderkerbstifte mit den drei nuten ich meine din 1473 nicht zu feste und Selbstsichernd
Gruß Jürgen