Autor Thema: Entlacken - aber wie?!  (Gelesen 6406 mal)

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Offline Niels

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Entlacken - aber wie?!
« am: 08. November 2004, 16:21:42 »
Tja, mein Lackiertermin verschiebt sich mal wieder etwas nach hinten... Da:

Am Samtsag war die "Mobile Heissluftfön Einsatztruppe" zu Besuch. Dabei verabschiedetetn sich 3-4 Lackschichten und etwas 2 Füllerschichten. Leider blieb die (einfach überlackierte) Originallackschicht stehen. Weiterhin kamen sehr viele Beulen zu Vorschein.

Mein (evtl.) Lackierer meinte, heutzutage könnte man auch auf dieser Lackierschicht einen neune Lackauftrag herstellen. Alternativ könnte ich auch die Oberkarosserie entlacken und dann auch mit Epoxid grundieren.

Da ich ungern halbe Arbeit mache, spiel ich mit dem Gedanken den GT wirklich bis aufs Blech oberum zu entlacken und dann zugrundieren. das hab ich auch im Motorraum, innen und unterdrunter
gemacht.

Fragt sich nur wie:

Sandstrahlen scheidet definitiv aus.

Abnegerkeksen- ist eigentlich meine erste Wahl. Allerdings staub die letzte Farbschicht ohne Ende. Ich kanns halt nicht in unserer Halle machen. Höchstens draussen (Witterung + Atemschutz?)

Abbeizen (Colostrip -klick-) währe eine Alternative.
Natürlich keine Falze+Sicken nur das glatte Blech aussen...

Sonst noch Vorschläge?

Der Vorteil liegt auf der Hand: Der neue Lackaufbau hätte eine solide Basis. Selbst Flugrost auf der US-Karosserie währe entfernt. Sehr guter Rostschutz. Die "Oberkarosserie" ist nicht wirklich groß beim GT. Keine riesen Flächen..is halt nur wieder vile Arbeit. Fenster sind schon raus. Türen auch. Innenraum ist fertig.

Gruss Niels (auf der Odysee zum Lacker)

Offline zumüde

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RE: Entlacken - aber wie?!
« Antwort #1 am: 08. November 2004, 21:50:41 »
Hallo,
auf gar keinen Fall den Originallack entfernen!
Eine bessere Basis gibt es doch gar nicht.
Das macht man nur, wenn der Lack in vielen Jahren Sonne total verbrannt ist.
Außerdem´cheese´er Aufwand, auf blankem Blech eine neue Rostschutzschicht glattflächig aufzutragen, ist zu groß. Spätestens beim Anschleifen kommt man wieder und wieder aufs Blech.
Sandstrahlen verbietet sich sowieso.
Das kann man an Roststellen oder an Falzen machen.
Bei der momentanen hohen Luftfeuchtigkeit schafft man für neuen Rost eine prima Grundlage, wenn man das Blech freilegt.

Wenn man ein originales schwarzlackiertes Blechteil kauft,
dann heißt es schleifen, schleifen, schleifen, denn diese Farbe soll nur im Lager den Rost verhindern.
In der Praxis wird kein Werkstatt das Blech tatsächlich abschleifen.
Meist sind Autos schon ein paar Jahre alt und halten sowieso nicht mehr lange. Warum Mühe machen. So denken die in den Werkstätten.
zumüde

Offline Niels

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RE: Entlacken - aber wie?!
« Antwort #2 am: 09. November 2004, 11:59:57 »
Der original Lack ist stellenweise bis aufs Blech weg geschliffen. Dort wurde einfach drüber gespachtetlt (Kein Rostschutz). Weietrhin ist der Lack sehr stark verblasstund angegriifen, stelelnweise leichter Flugrost und viel Spachtel.

Ich hab in den GT soviel Arbeit reingesteckt, deshalb ist mir das Argument "Aufwand" total egal.

Klar, der Lackierer schleift stellenweise wieder durch. Aber ich kann den GT schlecht blank auffen Hänger zum Lacker fahren.

Offline GT-Yeo

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RE: Entlacken - aber wie?!
« Antwort #3 am: 09. November 2004, 13:32:13 »
Hi Niels,

ich würde das mit den NK für die Flex machen - damit ist das sehr schnell erledigt und das bissl Staub verkraftet die Halle und du schon ´wink´ Zieh dir einfach ne Atemschutzmaske an - wichtig ist eben nur, dass du den Spachtel - falls vorhanden - so gut es geht vorher entfernst - denn der staubt wirklich.

Alternativ gibt es doch so Schwingschleifer die man an den Staubsauger anschließen kann - dann staubt das absolut null.

MFG
Rouven

Offline Niels

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RE: Entlacken - aber wie?!
« Antwort #4 am: 09. November 2004, 13:57:27 »
Tja...darauf wirds wohl hinauslaufen. Am Montag bekomm ich was "chemisches" zum testen...

Oder ich bastel mir ne Absauganlage für die Nk-Flex

Offline GT-Wolle

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RE: Entlacken - aber wie?!
« Antwort #5 am: 09. November 2004, 14:13:04 »
Hallo Niels,
sag auch mal was dazu.Du solltest darauf achten das die Lackschichten alle runter sind bis auf den Orginallack den drauflassen.Das ganze macht man in der Regel heut zu tage mit einem Schwingschleifer und schleifscheibe mit 120 Körnung.Da wo gespachtelt wird bis aufs Blech gehn.Das mit dem N-keksen würde ich sein lassen die Übergange sind nachher zu krass.Der GT muss vor dem lacken so oder so noch kompl. gefüllert  und nochmal fein geschliffen werden.
Gruß Wolle
Wenn Du dazu noch fragen hast bin morgen in Neunkirchen-Seelscheid auf dem Clubabend.Wenn Du in der Halle sein solltest komm ich mal so gegen 19:00 vorbei ansonsten PM

Offline Niels

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RE: Entlacken - aber wie?!
« Antwort #6 am: 09. November 2004, 15:08:13 »
Fuck-- hätte ich das mit deinem Clubabend vorher gewusst...jetzt hab ich da leider nen Termin.

Ich hab nur Angst, das der über den Originallack füllert und mir die ganze Aufbau irgendwann wieder entgegen kommt. Ausserdem hat der ja dann keinen Rostschutz.

Problem ist:

Stellenweise ist der GT nach Entfernung des Spachtels blank (Blech). Stellenweise Originallack nur angeschliffen. Stellenweise Originallack mit Flugrost. Ich denke den alten Thermopenlack kann man nicht überlackieren...?!

Offline GT-Wolle

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RE: Entlacken - aber wie?!
« Antwort #7 am: 09. November 2004, 15:15:46 »
Der Okinallack wird angeschliffen und dan drübergefüllert.Flugrost muss natürlich weg gemacht werden.Aber unter dem ersten Lack ist ja auch noch eine Grundierung und da drunter glaube ich ist kein Rost mehr.Sonst ruf mich mal an und ich erkläre dir das bzw will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken sag dir wie mein Lacker das gemacht hat.
Gruß Wolle

Offline zumüde

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RE: Entlacken - aber wie?!
« Antwort #8 am: 09. November 2004, 20:28:29 »
Amerikanischer Thermoplastlack lässt sich nicht überlackieren.
Und nicht abschleifen. Jedenfalls nicht komfortabel. ( Schmiert )
Man kann aber eine Trenngrundierung auftragen, die aber nicht bis auf den Thermolack abgeschliffen werden darf, sonst...
Sonst wirds echt schwierig, weil sich dann der Thermolack an den Schnittstellen erst recht rollt.
Diese Trenngrundierung ist sauer, lässt Eisen schön rosten. Hab mal diese Grundierung abgeschliffen.
Darunter war das Blech rostbraun!

Kunstharzlack lässt sich auch nicht überlackieren.
Der GT ist original mit Kunstharzlack lackiert. ?
Aber das ist eine Sonderform, nämlich ofengetrockneter Kunstharzlack.
Den kann man problemlos überlackieren.
Vorher wird grundiert.
Grundierung bappt, klebt besser.
Also gibt es in dieser Beziehung keine Probleme.

Epoxid-Grundierung, das stimmt, ist das beste, was man dem GT antun kann.
Leider darf die in 10 Jahren nicht mehr verwendet werden...
zumüde





Offline Larry

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RE: Entlacken - aber wie?!
« Antwort #9 am: 10. November 2004, 09:53:50 »
Also, die Außenhaut habe ich einfach mit einem Exenterschleifer abgeschliffen, wobei ich darauf geachtet habe die originale Grundierung (rotbraun) nicht völlig abzuschleifen, weil sie einen sehr guten Korrosionsschutz bietet. Die ersten 2 Lack und Füllerschichten (Made in USA) habe ich mit groben Schleifpapier (Körnung 60) abgeschliffen. Dieser thermoplastische US-Lack verklebt zwar rasch das Schleifpapier, aber mit grober Körnung geht es einigermaßen. Den originalen Lack habe ich dann mit Körnung 120 abgeschliffen, an den Ecken und Kanten muß man sehr vorsichtig sein um  nicht zuviel Blech blank zu legen.
Den Innenraum habe ich nur angeschliffen. Die Radkästen wurden zuerst mit dem Heißluftgebläse vom PVC befreit und danach mit der Bohrmaschine mit Drahtbürstenaufsatz blank gemacht. Den alten Spachtel habe ebenfalls mit der Bohrmaschine weggemacht.
Es war zwar viel Arbeit, aber das Blech erlitt  dadurch keinen Schaden.
Sandstrahlen scheidet völlig aus, das ist was für Eisenbahnbrücken aber nichts für mein Baby. Ablaugen schadet auch, da sich die Abbeizflüssigkeit in den Hohlräumen festfrißt. Eine gute Entlackungsmethode wäre noch Trockeneisstrahle, aber wer soll das bezahlen?  
Als nächstes wird die komplette Karoserie mit 2 Komp. Epoxy grundiert. Den originalen Lack nur anzuschleifen und überlackieren kann ich nicht empfehlen, da ein 30 Jahre alter Lack  sehr Spröde und Steinhart ist. Auch diese US-Acrylate mit einem Füller zu Versiegeln und danach zu lackieren ist Unsinn, Irgendwann kommen die Risse!

Offline Niels

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RE: Entlacken - aber wie?!
« Antwort #10 am: 10. November 2004, 22:02:26 »
Erstmal Danke für die vielen Antworten&Tipps.

Ich werde es jetzt so versuchen:

Stellen mit viel Spachtel und keinem orginal Lack mehr drunter -- "Abnegerkeksen"

Stellen mit original Lack -- "Exenterschleifer anschleifen", org. Grundierung erhalten.

Entfetten und dann 2 K Grundierung.

Somit müsste der Lacker dann: Schleifen und spachteln, füllern und lackieren.

Bilder folgen....Gute Nacht!